Deutschland, KrimiLiebe

Nele Neuhaus. Wer Wind sät – Bodenstein/Kirchhoff 5 (2011)

Ein toter Hausmeister in einer Windparkfirma, ein toter Hamster auf dem Schreibtisch des Chefs und die Lüge eben dieses Chefs, am Abend vorher nicht mehr in der Firma gewesen zu sein, setzen Ermittlungen in Gang, die einiges aufwirbeln …

Kommissarin Pia Kirchoff kommt gerade erst aus dem Urlaub zurück, als sie am Flughafen ein Anruf erreicht, der sie zu einem neuen Tatort ruft. In der Windparkfirma WindPro wurde an diesem Morgen ein Mann tot auf der Treppe gefunden. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um den Hausmeister, Rolf Grossmann, handelt, doch ob es ein Unfall war oder er gestoßen wurde …? Der tote Hamster auf dem Tisch des Firmenchefs Stefan Theissen spricht für einen Eindringling. Wer hat Schlüssel zum Gebäude? Was sagen die Überwachungskameras? Sie ergeben, dass auch der Chef am fraglichen Abend in der Firma war, obwohl er zunächst etwas anderes behauptet hatte.

Gegenwind

Die Ermittler Kirchhoff und ihr Chef, Oliver von Bodenstein, vermuten, dass die Tat mit den umstrittenen Plänen der Firma zusammenhängen könnte, ganz in der Nähe einen neuen Windpark zu errichten. Eine Bürgerinitiative versucht dies zu verhindern, ihr gehören auch Bodensteins Vater und dessen Freund Ludwig Hirtreiter an. Letzterer ist besonders engagiert – und besonders grantig. Vielleicht deshalb wird auch er eines Morgens tot in seinem Garten gefunden. In der BI war er gerade von Jannis Theodorakis kaltgestellt worden, der sich zum Sprecher der Gruppe gemacht hat und gerne auch mal eigene Wege geht. Und der scheinbar auch ganz eigene Ziele verfolgt. Vielleicht auch Rache an seinem ehemaligen Arbeitgeber WindPro? Vielleicht auch Mord?

Familie

Als weitere Figuren fallen vor allem Mark, Rieke und Nika auf. Der 16-jährige Mark streicht gerne um Tierheim und Tierhandlung von Rieke, der Lebensgefährtin von Jannis, die er geradezu anbetet. Rieke gibt sich weiblich, trotz ihres wissenschaftlichen Studiums an einer amerikanischen Elite-Uni kümmert sie sich lieber um Tiere als eine Karriere. Nika lebt als Untermieterin bei Jannis und Rieke, sie umgibt ein ganz besonderes Geheimnis. Sie führt Bodenstein gewaltig in Versuchung und bringt ihn in Gefahr.

Zu viel des Guten

Wieder ein hervorragender und spannender Taunus-Krimi von Nele Neuhaus, der sich dank der flüssigen Sprache genussvoll herunterlesen lässt. Interessante, vielfältige und gut gezeichnete Figuren, intelligent konstruierte Handlung, ein spannender Fall – aber alles in allem vielleicht doch ein bisschen zu viel: Bei einer Versammlung der BI gibt es eine Massenpanik und Bodenstein landet mittendrin. Nika steht im Zentrum einer großen, weltweiten Verschwörungstheorie. Mark leidet an heftigen Migräneattacken aufgrund eines Missbrauchs in seinem früheren Internat. Bodenstein wird von WindPro erpresst, bei seiner Vorgesetzten angeschwärzt und suspendiert. Eine Geiselnahme. Viele Menschen, die nicht das sind, was sie vorgeben zu sein, und viel zu viele Lügen.

Nele Neuhaus. Wer Wind sät. Berlin: Ullstein, 2011. (Bodenstein/Kirchhoff 5)

Mehr zur Autorin und zu ihrer Serie auf der Autorenseite Nele Neuhaus.

2 Gedanken zu „Nele Neuhaus. Wer Wind sät – Bodenstein/Kirchhoff 5 (2011)“

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