England, KrimiLiebe

Deborah Crombie. A Bitter Feast – Kincaid/James 18 (2019)

Das Polizisten-Ehepaar Kincaid-James verbringt ein Wochenende auf dem Land. Doch schon auf der Hinfahrt wird Kincaid in einen Unfall verwickelt, die beiden anderen Beteiligten sterben. Schnell stellt sich heraus, dass einer der beiden schon vor dem Zusammenstoß tot war: der bekannte Starkoch Fergus O’Reilly.

Kincaid kommt mit leichten Verletzungen davon. Und auch wenn er an dem Unfall definitiv nicht schuld war, fühlt er sich schuldig und möchte mehr über die beiden Toten erfahren. Nell Greene und O’Reilly hatten kurz vor dem Unfall beide im örtlichen Pub bei Viv Holland gegessen, kannten sich aber scheinbar gar nicht. Wieso saß O’Reilly dann in Greenes Wagen? Und wieso war beim Unfall bereits tot?

Lunch im Landhaus

Auch wenn Kincaid ziemlich lädiert ist, ist er natürlich bei den Ermittlungen dabei. Zunächst einmal steht allerdings das Ereignis des Wochenendes an, wegen dem auch Kincaid mit Familie und sein Assistent Doug Cullen nach Lower Slaughter gekommen sind: der Wohltätigkeitslunch von Lady Adelaide, der Mutter von Melody. Sie hat die Londoner Freunde eingeladen. Bei diesem Lunch stellt Pubbesitzerin Viv Holland ihre außergewöhnlichen kulinarischen Fähigkeiten unter Beweis – trotz des gerade erlebten Schocks, als sie vom Tod O’Reillys erfahren hatte.

Ein Fall für die ganze Familie

Denn natürlich kannten die beiden Köche sich, sie verbindet mehr als eine gemeinsame Vergangenheit. Am Abend vorher konnten alle Pubgäste einen großen Streit zwischen den beiden beobachten, natürlich auch das Team im Pub. Doch worum es genau ging, bleibt vorläufig noch im Dunkeln. Jedenfalls machen sich auch die restlichen Mitglieder im „Team Kincaid/James“ nützlich: Gemma steht Viv zur Seite und hilft auch mal im Pub, Sohn Kit macht nicht nur den Küchenjungen für Viv, sondern hat auch einen Draht zu ihrer Tochter Grace. Die im Moment gerade besonders verstört erscheint und voller Wut auf ihre Mutter ist.

Ansteckend

Während im Landhaus der Talbots also perfektes englisches Landleben einen malerischen Hintergrund liefert – mitsamt altenglischer Gartenkunst natürlich -, entwickelt sich der Fall und Kincaid, Gemma und die ganze Familie mischen mit, so gut es geht. Der Leser findet die beiden in ungewöhnlichen Rollen wieder, hier sind sie einmal mehr Privatmenschen als Ermittler, mehr Assistenten und Helfer als auf einer beruflichen Suche nach dem Täter. Doch diese Vermischung von Privatem und Ermittlungen ist ja eigentlich ein Markenzeichen der Serie und auch in diesem Band ist das Deborah Crombie wieder sehr gut gelungen. Den detailreichen Beschreibungen des englischen Landlebens merkt man die Liebe der Amerikanerin Crombie zu England an – und die ist irgendwie ansteckend in diesem Krimi.

Deborah Crombie. A Bitter Feast. New York: HarperCollins, 2019. | Denn Du sollst sterben. München: Goldmann, 2020. (Kincaid/James 18)

Mehr zur Autorin und ihrer Krimi-Serie auf der Autorenseite Deborah Crombie.

Vielen Dank für das deutsche Rezensionsexemplar!

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