England, Krimi

Deborah Crombie. In A Dark House – Kincaid/James 10 (2004)

Nach einem Brand in einem alten Lagerhaus in Southwark wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, eine Identifizierung ist zunächst unmöglich.

Dass es sich bei dem Brand vermutlich um Brandstiftung handelt, untersucht eine Abteilung der Feuerwehr. Den Mord bekommt Duncan Kincaid zu geteilt, vor allem weil es sich beim Besitzer des Hauses um einen Abgeordneten handelt und der Fall damit Fingerspitzengefühl erfordert. Das sieht Maura Bell von der zuständigen Polizeidienststelle allerdings etwas anders, sodass die Ermittlungen mit gewissen Reibungsverlusten zu kämpfen haben – für uns Leser natürlich sehr unterhaltsam.

Vermisste

Für die Identifizierung der Toten gibt es schnell Kandidatinnen: Der Abgeordnete kann seine Tochter nicht erreichen, die noch dazu kurz vor dem Brand in das Gebäude gegangen ist, wie eine Überwachungskamera belegt. Aber auch Elaine Holland wird vermisst, ihre Mitbewohnerin hat sie inoffiziell vermisst gemeldet, womit auch Gemma James in die Ermittlungen kommt. Und dann ist da noch die zehnjährige Harriet, die von einer unbekannten Frau in einem alten Haus gefangen gehalten wird. Ihr Vater ist verzweifelt, Harriets Mutter ist auch nicht zu finden …

Einblicke

Zwischen so vielen Vermissten kann Autorin Deborah Crombie wunderbar diverse Handlungsstränge spinnen, die uns Lesern das Leben und die Charaktere näherbringen und uns in Atem halten. Selbst vermeintliche Nebenfiguren werden zum Leben erweckt, und das sehr interessant, wie zum Beispiel die Feuerwehrfrau Rose, die sich auch brennend für die Erforschung von Brandursachen interessiert, oder Fanny Liu, die ihre Mitbewohnerin vermisst melden muss.

Spannung mit Plus

Auch wenn Gemma James inzwischen ihr eigenes Team hat, kann sie sich trotzdem nicht aus diesem Fall heraushalten, besonders nicht, nachdem sie erfahren hat, dass ein Mädchen vermisst wird. Schließlich musste sie gerade erst den Fall einer verschwundenen Sechsjährigen ungeklärt zu den Akten legen. Und sie ist eben auch Mutter. Wie das gemeinsame Familienleben der beiden Protagonisten sich mit der Ermittlerarbeit verträgt, ist auch in diesem Crombie-Band wieder ein Thema, das die spannenden Fälle in meinen Augen wunderbar abrundet.

Deborah Crombie. In A Dark House. New York: William Morrow, 2004. | Denn nie bist du allein. München: Goldmann, 2005. (Kincaid/James 10)

Mehr zur Autorin und ihren Krimis auf der Autorinnenseite Deborah Crombie.

Und was meinst du dazu?