Krimi, Norwegen

Trude Teige. Das Haus der Lügen – Kajsa Coren 7 (2024)

Ein Serientäter vergewaltigt Frauen in ihren eigenen Betten, Spuren hinterlässt er keine.

Fernsehjournalistin Kajsa Coren erhält einen Anruf: Ihre Studienfreundin Anki bittet sie um Hilfe, nachdem sie in ihrem Haus vergewaltigt worden ist. Natürlich unterstützt Kajsa sie und nimmt sie fürs Erste bei sich zu Hause auf. Das ist zwar schwierig, weil ihr Lebensgefährte Karsten den Fall als Polizist untersucht, aber zunächst scheint die Hilfsbedürftigkeit Ankis größer zu sein. Allerdings merkt Kajsa schnell, dass die alte Freundin irgendetwas vor ihr verbirgt. Sie hat merkwürdige Anfälle, die auf ein früheres Trauma hindeuten, doch von dieser Interpretation will Anki nichts wissen.

Verdächtige Nachbarschaft

Bei der Vergewaltigung in Ankis eigenem Bett hat der Täter keine Spuren hinterlassen, die die Polizei weiterbringen würden. Dann wird noch eine rothaarige Frau vergewaltigt und schließlich sogar die Lebensgefährtin eines Kollegen von Karsten, der ebenfalls in diesem Fall ermittelt. Zunächst forscht die Polizei in Ankis Nachbarschaft, aber niemand dort hat etwas gesehen. Allerdings ist einer der Nachbarn bereits mit Gewalt gegen seine frühere Ehefrau auffällig geworden, ein anderer Nachbar ist geistig zurückgeblieben und früher durch aggressives sexuelles Verhalten aufgefallen.

Nachforschungen

Als Anki Kajsa bittet, über sie einen Dokumentarfilm zu drehen, wird die Journalistin noch tiefer in die Geschichte ihrer Freundin hineingezogen – und erhält eine Entschuldigung, in deren Vergangenheit zu wühlen. Es stellt sich nämlich heraus, dass Ankis Mutter vor vielen Jahren spurlos verschwunden ist. Als man nicht weit entfernt menschliche Überreste findet, steht der Verdacht im Raum, dass es sich dabei um Ankis Mutter handelt. Was völlig neue Aspekte in die Ermittlung auch zu den Vergewaltigungen bringt.

Wieder ein spannender psychologischer Fall, der eher mit leisen Tönen und unerwarteten Verbindungen punktet.

Trude Teige. Das Haus der Lügen. Berlin: Aufbau 2024. | Løgnere. Oslo: Aschehoug 2022. Übersetzung Gabriele Haefs und Andreas Brunstermann (Kajsa Coren 7)

Vielen Dank für das Rezensionsexemplat via NetGalley.de!

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