Zwei verschwundene Mädchen beschäftigen in diesem vierten Fall der Serie die Kommissarin Marie Mercier im Périgord.
Eigentlich wollte Kommissarin Marie Mercier mit ihrer Großtante Léonie auf das Traditionsfest Félibrée gehen, das in diesem Jahr im Nachbarort stattfindet. Doch dann muss sie auf dem Fest ermitteln, denn die 16-jährige Tochter der Winzerin Jeanne Laroussine ist vom Fest verschwunden. Anscheinend ist Emma eine brave Tochter, die die Begeisterung der Mutter für das Weingut teilt und ansonsten keine Freunde hat. Also kann es sich doch nur um eine Entführung handeln, ist sich Jeanne sicher. Doch darauf gibt es keine Hinweise, sosehr Marie und ihr Mitarbeiter Richard Martin auch suchen.
Und dann auch noch ein Mord
Als am nächsten Tag eine weitere junge Frau vermisst wird, scheint es zunächst, als hätten sich die beiden Vermissten gar nicht gekannt. Kann es trotzdem sein, dass sie etwas miteinander zu tun haben? Womöglich beide Opfer geworden sind? Als wäre der Druck noch nicht groß genug, passiert auch noch ein bestialischer Mord im selben Ort: Der Besitzer eine Autowerkstatt, der auf der Félibrée im Rampenlicht stand, wird brutal überfahren. Hat der Mord mit den beiden Vermissten zu tun? Hat sich jemand gerächt? Und wenn ja: wofür?
Nett für zwischendurch
Autorin Julie Dubois erzählt ihren Krimi eher ruhig, das Leben in ihrem Périgord ist so beschaulich, dass auch die Dramatik des Falles nicht sehr dramatisch rüberkommt. Immer ist noch Zeit für gutes Essen oder einen genießerischen Blick auf die malerische Landschaft. Dabei bleiben leider auch die Figuren eher blass. Mehr oberflächliches Feel-Good als Krimi. Nett zu lesen für zwischendurch.
Julie Dubois. Traubenfest. Köln: Bastei Lübbe 2024. (Périgord 4)