Krimi, Portugal

Gil Ribeiro. Weiße Fracht – Lost in Fuseta 3 (2019)

Das Austauschjahr des Hamburger Kommissars Leander Lost an der Algarve neigt sich dem Ende zu. Doch noch einmal bekommen es die Sub-Inspetores von Fuseta mit einem brisanten Fall zu tun: zwei Morde, die auf den ersten Blick keinerlei Zusammenhang aufweisen, und eine große Ladung Rauschgift …

Der deutsche Aussteiger Uwe Ronneberg wird erschossen in seinem Häuschen in Fuseta gefunden, in seinem Auge steckt eine mit Wachs überzogene Feder. Am Tatort wird ein Kleindealer festgenommen. Auch wenn er nicht der Täter ist, hat er interessante Informationen zu einer „weißen Fracht“, die in Kürze an der Algarve ankommen soll. Während Carlos Esteves dieser Spur nachgeht, sie Kollege Miguel Duarte Parallelen zu zwei Morden in Sevilla vor einigen Jahren. Ein Serienkiller?

Gemeinsamkeiten

Doch schon kurz darauf wird eine zweite Tote gefunden, eine gutsituierte Lehrerin, die scheinbar einen Einbrecher überraschte. Doch Leander Lost erkennt schnell, dass das nur eine Täuschung war, es muss ein anderes Mordmotiv geben. Er und Kollegin Graciana Rosado machen sich also daran, Anknüpfungspunkte zwischen den beiden Mordopfern zu suchen, was gar nicht so leicht ist.

Rauschgift

Als Esteves und Lost den örtlichen Dealer überwachen, um mehr über die angekündigte große Lieferung herauszufinden, erwischen sie Toninho, den Freund ihrer „gemeinsamen Ziehtochter“ Zara, der sich als Kurier für den Dealer ein Zubrot verdient. Esteves würde Toninho deshalb gerne davonkommen lassen, doch Lost würde die Sache verraten, sollte er je danach gefragt werden. Also ernennt Esteves Toninho zum Informanten – was der allerdings ernster nimmt, als es gedacht war. Prompt beobachtet er einen weiteren Mord und wird selbst schwer verletzt.

Verwirrende Drogenspuren

Als wären die diversen Spuren noch nicht unübersichtlich genug, werden auch noch diverse Dealer, Rauschgiftbosse und sonstige Ganoven eingeführt, das Team aus Fuseta ermittelt gemeinsam mit einem aus Sevilla und zu allem Überfluss kommen auch noch zwei Kollegen von Lost aus Hamburg, um die Fortschritte bei den Ermittlungen um den toten Deutschen zu überwachen …

Krimi-Vergnügen

Ist es schlimm, dass ich bei den ganzen Drogen-Verwicklungen ein klein wenig den Überblick verloren habe? Meinem Vergnügen an diesem Krimi hat das jedoch keinen Abbruch getan, wie in jedem Band bewunderte ich vor allem die Warmherzigkeit der portugiesischen Kollegen im Umgang mit ihrem außergewöhnlichen deutschen Kollegen. Die Spannung ist auch in diesem Band durchgängig groß – einziger Minuspunkt in meinen Augen ist die schrecklich klischeehafte Darstellung der beiden deutschen Polizisten. Das wäre doch sicher auch ein wenig subtiler möglich gewesen, oder?

Gil Ribeiro. Weiße Fracht. Lost in Fuseta. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2019. (Lost in Fuseta 3)

Mehr zum Autor und zu seiner Krimiserie auf der Autor:innen-Seite Gil Ribeiro.

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