England, Unterhaltung

Maeve Haran. Schokoladenküsse (2005)

Maddy hat ein Diplom in Fotografie, jobbt in einem Fotogeschäft und will bald heiraten. Doch natürlich geht dann so einiges schief: Sie ersteht ein zu enges Hochzeitskleid, lernt den berühmten Fotografen Patrick Jamieson kennen und verliert ihren Job. Ihre ältere Schwester Belinda ist magersüchtig und ihre Eltern trennen sich. Und zu allem Überfluss kämpft Maddy mit überflüssigen Pfunden.

Ihre neue Stelle findet Maddy extrem spannend, als Assistentin in einer Fotoagentur vertritt sie auch Patrick Jamieson, natürlich kommen sich beide näher. Auch, weil Maddy sich so gut mit seiner Tochter Scarlett versteht. Die Beziehung zu Maddys Verlobtem plätschert derweil so vor sich hin, um die Hochzeitsvorbereitungen kümmert sich Maddys angehende Schwiegermutter. Dramatisch wird die Sorge um die Schwester dargestellt, die nebenbei die Familie wunderbar manipuliert.

Klischees nett serviert

Schokoladenküsse – der Titel passt wieder einmal nur entfernt zum Inhalt – ist eines der netteren unterhaltsamen Bücher. Natürlich ist die Handlung simpel und vorhersehbar, voller Klischees, das Happy End ist unvermeidlich, aber das ist wenigstens in einer guten, flüssigen Sprache erzählt und die Hauptfigur ist ziemlich sympathisch.

Abschalten und eintauchen

Für mich sind Bücher von Maeve Haran perfekt um abzuschalten und einfach mal in eine Geschichte einzutauchen. Über sprachliche Dummheiten stolpert man immerhin nicht, Klischee und Kitsch sind einkalkuliert und abgesehen von gelegentlichen Längen (noch eine Fahrt zum Schrebergarten) und einer nervigen Schwester ist der Roman ganz amüsant. Wenn auch zugegebenermaßen keiner der stärkeren der Autorin. Trotzdem kann man so nett für Maddy hoffen, dass sie endlich kapiert, welch ein Langweiler ihr Verlobter ist, dass man die eigenen Sorgen vorübergehend in Urlaub schicken kann. Und manchmal braucht frau einfach so ein Buch.

Maeve Haran. Schokoladenküsse. München: Blanvalet, 2005. | Luscious. London: ?, 2005. Übersetzung Eva Malsch.

Und was meinst du dazu?