Deutschland, Krimi, Österreich

Anna Schneider. Grenzfall – In der Stille des Waldes – Jahn/Krammer 3 (2022)

Zwei getrennte Fälle in Deutschland und Österreich, aber beide spielen viel im Wald – der dritte Band dieser Serie hat doch einige Schwächen.

Während die deutsche Kommissarin Alexa Jahn nach ihrem letzten Fall noch krankgeschrieben ist, taucht ihr alter Kollege und Schwarm Jan bei ihr auf. Er sucht einen Zeugen in einem der letzten Fälle der beiden, der vielleicht doch eher der Täter ist, was hieße, dass die beiden den Fall vermasselt haben und ein Unschuldiger im Gefängnis sitzt. Der Zeuge ist scheinbar in den Alpen unterwegs, erreichbar ist er nicht. Da Alexa sich gerade kaltgestellt fühlt, begleitet sie Jan bei der Suche auf Almen und einsamen Hütten.

Der Fall in Österreich

Bernhard Krammer, Alexas Vater, wird derweil von einem Kollegen bei einem alten Fall zu Hilfe gerufen. Bei Bauarbeiten werden zwei präparierte Dachse gefunden, in deren Inneren ein rosa Strampelanzug eingearbeitet ist. Die Tierpräparate gehörten einem Präparator, der seit einigen Monaten vermisst wird, gemeinsam mit seinem kleinen Sohn. Krammers Kollegin Rosa ist gerade erst einem Mordanschlag mittels Briefbombe entkommen, will sich dazu aber partout nicht äußern. So ermitteln beide im Fall der Vermissten, suchen außerdem die Ehefrau und Mutter, die jetzt ebenfalls verschwunden zu sein scheint. Und wie ein Baby in den ganzen Fall gehört, ist sowieso allen Beteiligten ein großes Rätsel.

Parallel laufende Fälle

Fast das ganze Buch über laufen die beiden Fälle komplett unabhängig voneinander ab, lediglich zum Ende hin darf Krammer wieder einmal seiner Tochter zur Hilfe eilen. Eine solche Konstruktion wirkt so, als hätte keiner der Stoffe für einen eigenen Krimi gereicht, also lässt die Autorin einfach parallel in zwei Fällen ermitteln. Dazu dann noch die Dauerbedrohung Krammers durch einen alten Erzfeind und jetzt Rosas Bedrohung durch – ja, wen oder was eigentlich? Das soll wohl der Stoff des nächsten Bandes sein.

Na ja

Insgesamt ist dieser Band zwar ganz nett zu lesen, aber auch nicht mehr. Es gibt viel Wald und etliche Wanderungen, viele ominöse Bedrohungen, aber irgendwie wirkt es auch etwas zusammengestoppelt und nicht wirklich ausgereift. Für mich jedenfalls kein Hit.

Anna Schneider. Grenzfall – In der Stille des Waldes. Frankfurt: Fischer, 2022. (Alexa Jahn/Bernhard Krammer 3)

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