Rebecka Martinsson wird es in Kiruna nicht langweilig: Ein junges Paar stirbt beim Eis-Tauchen – ein perfider Mord.
Als Staatsanwältin hat es Rebecka Martinsson in Kiruna meist mit Bagatelle-Delikten zu tun. Aber als sie Besuch vom Geist der jungen Wilma bekommt, deren Leiche an einem Fluss gefunden wird, beschäftigt sie dieser Fall. Sie sei bewegt worden, vermittelt Wilma, und Rebeckas Neugier ist geweckt. Gemeinsam mit der Polizistin Anna-Marie Melle macht sich Rebecka an Ermittlungen. Zunächst ist gar nicht klar, wohin Wilma und ihr Freund Simon verschwunden waren. Ein paar Gespräche in ihrem Dorf fördern zutage, dass die beiden wohl zum Eis-Tauchen aufgebrochen sind. Nur wohin?
Mord mithilfe einer Tür
Der Fluss, an dem Wilmas Leiche gefunden wird, ist jedenfalls nicht das Gewässer, in dem sie ertrunken ist. Das kann der Pathologe leicht nachweisen. Doch wohin wo ist sie dann ertrunken? Dass es ein Mord war, wissen wir Leser:innen von Anfang an: Jemand hatte eine Tür über das Loch geschoben, dass sich die Jugendlichen ins Eis gehackt hatten, um in dem See ein altes Wrack zu untersuchen. Und dieser jemand ließ Wilma auch an keiner anderen Stelle auftauchen …
Tyrannen
In dem Dorf, in dem Wilma und ihr Freund lebten, herrscht eine besondere Form von Angst, die auch Polizistin Melle bald zu spüren bekommt. Zwei brutale Brüder, Besitzer eines Fuhrunternehmens, regieren das Dorf und terrorisieren gerne jedermann, inklusive Polizistinnen. Zu gerne würde Melle nachweisen, dass diese beiden den Mord begangen haben – oder sollte man sich doch nicht so sehr von seinen Gefühlen, oder Abneigungen, leiten lassen? Aber der Blick zurück in die Zeit des Zweiten Weltkriegs fördert dann einiges Interessante zutage.
Besonders Setting
Auch wenn ich wirklich kein Fan von Geistern oder übernatürlichen Hinweisen bin, hat es mich in diesem Fall nicht einmal gestört. Was der Geist „erzählte“, wussten wir Leserinnen ja ohnehin schon. Diese urigen Figuren aus dem schwedischen Outback, der spezielle Menschenschlag dort, die karge Natur und das naturverbundene Leben, wie wir Großstädter es gar nicht mehr kennen, all das bringt Åsa Larsson in ihren Krimis wirklich ganz hervorragend rüber. Das wirkt sich auch auf die Spannung aus, die sich an das Setting perfekt anpasst. Und wenn man das Setting mag, wird man die Krimis lieben.
Åsa Larsson. Bis dein Zorn sich legt. München: Bertelsmann 2013. | Till dess din vrede upphör. Stockholm, Albert Bonnier 2008. (Rebecka Martinsson 4) Übersetzung Gabriele Haefs
