Der Tod einer jungen Bankerin bei einem Segeltörn ruft die deutsch-dänische Sondereinheit wieder einmal auf den Plan.
Saskia Niekamp geht bei rauhem Segelwetter über Bord, später wird ihre Leiche an der dänischen Küste angespült. Was zuerst nach einem Unfall aufgrund des Wetters aussieht, erweist sich als Mord. Niekamps Arbeitgeber wollte den jährlichen Törn mit wichtigen (und reichen) Kunden nicht absagen, und so war alles an Bord, was bei der Bank etwas zu sagen hat. Niekamp betreute reiche Privatkunden und war bei denen und auch den Kollegen bestens angesehen. So auf den ersten Blick.
High Society
Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg ermitteln wieder einmal gemeinsam mit dem deutsch-dänischen Team, das sich jetzt bereits in vier Bänden bestens bewährt hat. Die Welt der Banken und der Reichen ist zwar nicht so ihre, aber irgendwo muss der Mörder zu finden sein. An Bord war auch eine dänische Segellegende und dessen Sohn, auf diesem Gebiet fühlt sich Nyborg schon eher zu Hause. Doch alle Bewunderung für den ehemaligen Sportler verhindert nicht, dass er sieht, dass etwas in dieser Familie im Argen liegt. Der ältere Sohn Malthe hat sich auf dem Schiff lange mit Nyborg unterhalten – hatten die beiden womöglich eine Affäre?
Andere Gesichter
Auch die luxuriöse Wohnung Niekamps scheint nicht so ganz zu ihrem Posten bei der Bank zu passen. Und so nach und nach erfahren Boisen und Nyborg dann doch noch von den anderen Seiten Niekamps und kommen so ihrem Mörder langsam näher. Unverhoffte Unterstützung erhält das Team auch noch, denn Boisens Vater Werner, der gerade in Pension geschickte wurde, hat noch lange keine Lust aufs Altenteil. Und er steuert einen alten, ungelösten Fall bei, in dem ebenfalls eine Frau in der Förde über Bord ging … Er ist sicher, dass es einen Zusammenhang gibt.
Spannende Unterhaltung
Inzwischen ist das deutsch-dänische Team schon recht eingespielt, nur Vibeke Boisen leidet immer noch unter den Nachwirkungen ihres letzten Falles und zieht sich privat zurück. Doch das tut der Spannung und der hervorragenden Unterhaltung keinen Abbruch. Dazu noch interessante Charaktere und vor allem viel Meereswind – was will man mehr?
Anette Hinrichs. Nordlicht – Tod in den Fluten. München, Blanvalet 2023. (Boisen/Nyborg 5)
