Italien, Krimi

Camilla Trinchieri. Toskanisches Vermächtnis – Nico Doyle 1 (2021)

Der New Yorker Polizist Nico Doyle ist nach dem Tod seiner Frau in deren Heimatort in der Toskana gezogen. Als er eine Leiche findet, werden alte Ermittlerinstinkte geweckt.

Zwischen Spaziergängen, der Arbeit in seinem Gemüsegarten und der Unterstützung der Verwandtschaft in deren Restaurant versucht Nico Doyle, mit seiner Trauer fertigzuwerden. Als er mithilfe eines streunenden Hundes in einem Wäldchen seines Vermieters eine Leiche findet, will Nico eigentlich nichts damit zu tun haben. Ist er doch auch überzeugt, dass niemand von seinem früheren Beruf weiß, aus dem er aus noch nicht bekannten Gründen entfernt wurde. Nico ist mit seinem kleinen Leben eigentlich ganz zufrieden, doch schon der Hund, den er jetzt aufnimmt, ist für Veränderungen.

Nico und Salvatore ermitteln

Der ermittelnde Carabiniere Salvatore Perillo möchte den ehemaligen Ermittler der New Yorker Polizei nur zu gerne einbinden, denn in seinem beschaulichen Örtchen in der Toskana hat er mit Mord keine Erfahrung sammeln können. Und außerdem ist der Tote auch Amerikaner. Auch wenn er mit einer Schrotladung mitten ins Gesicht ermordet wurde, scheint das schnell sicher. Dann stellt sich allerdings heraus, dass er aus der Gegend stammte und erst vor etwas zwei Jahrzehnten in die USA gegangen ist. Weswegen ist er zurückgekommen?

Italienische Lebenskunst

Die Geschichte ist nicht so sehr auf die Ermittlungen konzentriert, sondern auch das beschauliche Leben Nicos und seine kulinarischen Experimente und Erfahrungen nehmen einen großen Raum ein. Da ist Platz für dolce far niente, für leckeres Essen und gemeinsame Abende, und auch für einen kleinen Hund, der schnell Verbindungen zwischen Menschen herstellen kann. Nico setzt für seine Ermittlungen nicht nur auf die eigene Verwandtschaft, sondern auch auf „Gogol“, einen alten Sonderling, der am liebsten Dante zitiert. Aber der auch etwas über den Toten zu wissen scheint.

Perfekt für kleine Fluchten

Sehr gut lesbarer Krimi, der Lust macht auf italienische Köstlichkeiten. Also am besten vor dem Lesen mit ensprechenden Vorräten eindecken, dann steht einer unterhaltsamen Urlaubslektüre nichts mehr im Wege! Funktioniert übrigens auch bestens zu Hause für eine kleine Flucht.

Camilla Trinchieri. Toskanisches Vermächtnis. Berlin, Aufbau Verlag 2021. Übersetzt von Sabine Hedinger (Nico Doyle 1)

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