Italien, Krimi

Claudio Paglieri. Kein Grappa für Commissario Luciani – 4 (2013)

In diesem vierten Band der Serie um Commissario Luciani hat der Commissario einen Klotz am Bein: Baby Alessandro, das Luciani in seinem Garten fand mit der Nachricht, er müsse sich um das Baby kümmern. Ganz nebenbei hat Luciani auch noch den Fall um ein potenzielles Selbstbildnis Leonardo da Vincis aufzuklären und sich um seine einstige Liebe zu kümmern …

Der Krimi wird ausführlich erzählt in vielen Szenen, in denen jeweils eine Person im Mittelpunkt steht. Der Commissario macht zuerst Urlaub mit dem Baby, während sein Team erste Ermittlungen führen muss. Es steht auch mal einer der ermittelnden Polizisten in Zentrum, beruflich, aber auch privat.

Das Personal

Dann gibt es noch einen alten Grafen und seine polnische Haushälterin – sehr gut erzählt mit psychologischem Gespür. Kleine Gauner kommen auch vor, ein rachsüchtiger Mensch namens Gabin (die Erklärung dieser Kapitel findet sich vermutlich in einem vorherigen Band) und nicht zuletzt die schöne Fiammetta Sforza, Schulfreundin von Luciani und Kunstexpertin.

Der Fall

Die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Kapiteln werden erst sichtbar, als nach und nach Menschen sterben: erst der Graf, dann die Haushälterin, schließlich die kleinen Gauner – die dann aber kaum noch wichtig scheinen, so beschäftigt ist Luciani mit der alten Schulfreundin. Fiammetta hatte für den alten Grafen die Echtheit eines Kunstwerks bestätigt: ein unbekanntes Selbstporträt Leonardo da Vincis. Ein gutes Motiv – aber waren es wirklich Morde?

Mein Fazit

Der Krimi ist gut, jedenfalls spannend, und der Fall ist logisch konstruiert. Manche Kapitel sind sehr gut geschrieben, sehr passend in der Perspektive. Allerdings gibt es viele Stellen, die etwas abstrus sind, manches ist extrem unwahrscheinlich, manchmal unter der Gürtellinie. Bei manchen Kapiteln fragt man sich, was das mit dem Fall (oder mit irgendwas) zu tun hat … Gelockt hat mich an dem Buch, dass es in Genua und Camogli spielt, aber das hat leider keine so große Rolle gespielt wie erhofft.

Claudio Paglieri. Kein Grappa für Commissario Luciani. Berlin: Aufbau, 2013. | Original: L’enigma di Leonardo. 2012. (Commissario Luciani 4)

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