KrimiLiebe, Schweiz, Spanien

Daniela Vilela. Andalusische Machenschaften (2017)

Sonja Thalmann, Ende 30, ist noch nicht lange bei der Kripo Zürich, als ein neuer Fall hereinkommt: eine junge Frau wird mit durchgeschnittener Kehle in der Limmat gefunden. Es stellt sich heraus, dass diese Frau vor drei Jahren als vermisst gemeldet wurde, und zwar in Spanien. Was hat Stefanie Gerber in den vergangenen drei Jahren gemacht?

Nach einer gescheiterten Beziehung hat sich Sonja Thalmann nach Zürich versetzen lassen, wo sie schnell das Vertrauen ihres Chefs Ruedi Käser erworben hat. Die anderen Teammitglieder erhalten immer die weniger wichtigen Aufgaben, was bei Kollegin Lea gelegentlich zu Anfällen von Neid und Zickerei führt…

Ermittlerin ohne Privatleben

Sonja lebt nur für ihren Beruf, während eines Falles scheint sie pausenlos Junkfood zu essen und während ihrer schlaflosen Nächte boxt sie gerne gegen ihren Sandsack oder wälzt die Ermittlungsunterlagen. Ein Privatleben gibt es nur, wenn ihr Ex Ben eine SMS schickt – oder sie ungeplant eine Nacht mit dem charismatischen spanischen Macho-Inspektor verbringt. Die Kurztrips nach Málaga genießt sie mehr und mehr. Als Charakter bleibt sie eher farblos.

Der Fall: brutal und voller Drogen

Die Ermordung von Stefanie Gerber aufzuklären, scheint zunächst ein unlösbares Problem. Vor drei Jahren ist sie während einer Reise in Málaga verschwunden, nie wieder hatte sie Kontakt zu ihren Eltern aufgenommen. Warum? Was hat sie in Málaga in dieser Zeit gemacht, das dazu geführt haben könnte, dass jemand sie ermorden wollte? Schon kurze Zeit später gibt es eine zweite Leiche in einem Züricher Hotel: Francisco Martinez, ein junger, aber bereits sehr bekannter Staatsanwalt aus Málaga, der dem Drogenhandel den Kampf angesagt hatte. Und Gerbers Ehemann.

Gute Ansätze

Daniela Vilela ist Schweizerin und ist über einen Fernkurs zum Schreiben gekommen. Sie tut dies jetzt scheinbar voller Leidenschaft – und mit durchaus guten Ansätzen. Allerdings hätte diesem Krimi ein Lektorat wirklich gut getan. Nicht immer sind alle Erkenntisse so zwingend logisch wie dargestellt, gelegentlich scheint es ruckartig voranzugehen, manche Dinge sind nicht sehr glaubhaft beschrieben, sprachliche Ausdrücke passen nicht so ganz und etliche Tippfehler ärgern darüber hinaus auch noch. Schade.

Daniela Vilela. Andalusische Machenschaften. Der erste Fall für Sonja Thalmann. Berlin: Ullstein Midnight, 2017.

Und was meinst du dazu?