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Eva Almstädt. Ostseefluch – Pia Korittki 8 (2012)

Die 18-jährige Milena Ingwers wird von ihrem Mitbewohner erschlagen im Garten gefunden – kann das mit dem Fluch zusammenhängen, der seit vielen Jahren auf dem Haus liegen soll? Damals hatte Vater Bolt seine Frau und die beiden Töchter ermordet, nur der kleine Sohn hatte überlebt. Es gibt genug Leute im Dorf, die daran glauben.

Im Dorf auf Fehmarn ist die Geschichte noch jedem bekannt, das Haus trägt seitdem den Namen „Mordkuhlen“. Niemand wollte dort leben, bis Irma Seibel eine günstige Unterkunft mitten in der Natur suchte und das Haus mietete. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Arne, der kleinen Tochter Zoe und wechselnden Untermietern versucht sie, das Gerede von Geistern zu ignorieren und das Haus bewohnbar zu machen.

Rebellin

Der aktuelle Untermieter Patrick Grieger hatte Milena mitgebracht. Nachdem sie ihre Ausbildung abgebrochen und kein Geld mehr für die Miete hatte, zog sie gerne mit in das Haus. Nach Milenas Tod stellt sich allerdings schnell heraus, dass niemand wirklich viel über Milena wusste – oder es nicht gerne der Polizei erzählt. Auch zu Freundinnen hatte sie scheinbar nicht mehr viel Kontakt. Eine verrät Kommissarin Pia Korittki immerhin, dass die einstmals so brave Milena gehörig gegen die Eltern rebellierte, die im selben Dorf einen Gartenbaubetrieb besitzen. Der Vater kümmert sich nur um den Betrieb, Milenas Mutter ist beinahe fanatisch gläubig – gegen beides lehnte sich die Tochter auf.

Geister und Verbrechen

Kommissarin Pia Korittki und das Team aus Lübeck suchen eine ganze Weile nach einem Mordmotiv, auch wenn es viele Konflikte rund um Milena gab. Und viele – teils sonderbare – Menschen auftauchen, die einen, um die Geister des Hauses zu bannen, ein anderer, um ein Buch über die alte Geschichte zu schreiben … Dann gibt es auch noch Attacken auf die Geliebte von Milenas Vater, Maren Rosinski, die gleichzeitig die Vermieterin von Mordkuhlen ist, und schließlich verschwindet die kleine Tochter von Irma … Doch der Fluch des Hauses?

Teilzeit-Ermittlerin

Neben vielen, vielen Fahrten zwischen Lübeck und Fehmarn und vielen Gesprächen mit allen Beteiligten hat Pia Korittki immer noch mit ihrem Teilzeit-Dasein zu kämpfen. Bei kurzfristigen Einsätzen muss sie erst einen Babysitter für Sohn Felix suchen, an anderen Tagen entgehen ihr Teile der Ermittlungen – ganz wie im richtigen Leben. Immerhin trifft sie Lars wieder, der im vorherigen Band schon eine Rolle in den Ermittlungen gespielt hatte.

Solide Krimikost

Wie immer liefert Autorin Eva Almstädt auch mit Ostseefluch solide Krimikost. Ein gut aufgebauter Plot, spannende Ermittlungen, nah an der Realität – so erscheint es mir jedenfalls, die Ermittlungen auch nur aus dem Krimi kennt. Pias Privatleben trägt aus dem Hintergrund zu dem Eindruck von Realitätsnähe bei, das ist gerade das richtige Maß, um nicht vom Fall abzulenken. Spannend, aber nicht breathtaking, ein bisschen Psychologie für die Charaktere, aber nicht zu viel, dazu ein paar kleine Eindrücke von Dorf und Landschaft … Alles in allem nett zu lesen, solide Krimikost, gute Unterhaltung.

Eva Almstädt. Ostseefluch. Köln: Bastei-Lübbe, 2012. (Pia Korittki 8)

Mehr zur Autorin und zur Serie auf der Autorenseite Eva Almstädt.

2 Gedanken zu „Eva Almstädt. Ostseefluch – Pia Korittki 8 (2012)“

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