Mord auf Spitzbergen – denn nicht nur das Klima folgt dort nicht mehr den Klischees …
Trond Lie, pensionierter Kommissar aus Bergen, ist seiner Tochter nach Longyearbyen gefolgt, um mit dem Enkel zu helfen. Dabei gewöhnt er sich nur schwer an die besonderen Lebensumstände so nah am Nordpol. Gerade regiert der arktische Sommer mit Höchsttemperaturen von 13 Grad und Sonnenschein rund um die Uhr. Normale Tagesabläufe sind außer Kraft gesetzt, die Einwohner wollen den kurzen Sommer nach Kräften genießen. Und die Touristen strömen herbei.
Ein Vermisster und eine Leiche
Auch in der russischen Geisterstadt Pyramiden bereitet man sich im einzigen Hotel auf Touristen vor – da wird in der Tiefkühltruhe eine Leiche gefunden. Ex-Kommissar Trond hat von der Gouverneurin Mette Möller kurz zuvor bereits den Auftrag erhalten, einen vermissten Koch zu suchen, allerdings ist er noch nicht wirklich vorangekommen. Sollte der Koch, Pat, womöglich hier sein Ende gefunden haben? Auf jeden Fall war Pat Teil der asiatischen Community auf Spitzbergen, die in den Fokus der Ermittlungen rückt. Leider sind die vielen asiatischen Mitbürger:innen nicht nur wertvolle Arbeitskräfte, sondern es scheint auch illegale Aktivitäten zu geben. Aber worum geht es genau?
Ermittlerduo
Gemeinsam mit der aus den Niederlanden stammenden Frida ist Trond auf Spitzbergen unterwegs, wobei ihn die junge Frau nicht nur mit hervorragenden Sprachkenntnissen in Indonesisch und Mandarin unterstützt, sondern ihn auch vor Eisbären beschützt.
Alltag auf Spitzbergen
Ein ungewöhnlicher Krimi vor einer ungewöhnlichen Kulisse, der aber leider viel von seinem Potenzial verschenkt. Die Ermittlungen plätschern eher vor sich hin, wirkliche Spannung kommt nicht auf – und ein echter Ermittlungserfolg bleibt eigentlich auch aus. Viele Andeutungen und Vermutungen, aber alles bleibt schwammig und vage, Täter entkommen, Hintermänner bleiben im Dunkeln. Doch der Einblick in eine Art von Alltag auf Spitzbergen hat jedenfalls mich für die Defizite der Krimihandlung entschädigt.
Hanne H. Kvandal. 13° Tödlicher Sommer. München, dtv 2022. (Spitzbergen 2)
