Krimi, Schweden

Johanna Mo. Dunkelwald – Hanna Duncker 3 (2023)

Die Knochen, die im Wald Mittlandes gefunden werden, entpuppen sich als die des vor rund zwanzig Jahren verschwundenen Mikael. Eine neue, nicht leichte Aufgabe für Hanna und Erik.

Dezember, kurz vor Weihnachten, Schnee in Schweden – das hört sich nach Idylle an. Dass jemand Hannas altes Haus anzündet, weniger. Im letzten Moment kann sie sich durch einen Sprung aus ihrem Schlafzimmerfenster retten. Schock und Angst gibt sie allerdings nicht viel Raum, auch wenn sie sicher ist, dass sie weiß, wer sie umbringen will. Schließlich hat ihr Bruder Kristoffer ihr am Ende des letzten Bandes verraten, wer wirklich den Mord begangen hatte, wegen dem ihr Vater ins Gefängnis musste. Und derjenige hat viel zu verlieren!

Mord anno 1999

Notgedrungen zieht Hanna bei ihrem Freund Isak ein, aber die Angst begleitet sie. Doch sie hat keine Beweise, weder für den alten Mord noch für die Mordversuche auf sie. Allerdings hat sie auch nicht wirklich Zeit, der Sache nachzugehen, denn ein anderer Mordfall beansprucht ihre Aufmerksamkeit. Im Sommer 1999 wurde der 19-jährige Mikael ermordet, jetzt sind seine Überreste aufgetaucht. Damals hatte die Polizei geglaubt, der Jugendliche habe sich, wie geplant, am Tag nach seinem Schulabschluss auf die Reise gemacht. Eine SMS aus Travemünde schien das letzte Lebenszeichen zu sein. Wie sich erst jetzt herausstellt, hatte Mikael Schweden nie verlassen.

Mikaels letzter Tag

Also versuchen Hanna, ihr Kollege Erik und das ganze Team den letzten Tag von Mikael zu rekonstruieren, der Tag seines Schulabschlusses und vieler Partys. Parallel erzählt die Autorin auch wieder uns Leser:innen von diesem letzten Tag aus Mikaels Perspektive und baut so Spannung auf. Der Junge hatte das Ende der Schulzeit mit seinen Freunden gefeiert, gemeinsam wollten sie in einem alten Haus im Wald übernachten. Doch keiner Freunde will sich an irgendetwas Besonders erinnern können.

Spannung und Menschlichkeit

Während die Ermittler also versuchen, das Puzzle zusammenzusetzen, das wir Leser:innen so bequem von der Autorin serviert bekommen, steigt die Spannung immer mehr. Natürlich finden Hanna und Erik Spuren, die die Polizei 1999 übersehen hatte, sie treiben Zeugen für so Manches auf und kommen nach und nach der Lösung näher. Wobei Hannas Ängste sie nicht verlassen, was sie so sehr menschlich macht. Das trauen andere Krimiautor:innen sich nicht, das hebt diese Serie wirklich heraus und ergänzt das Lesevergnügen aus Spannung und Psychologie in schwedischer Vorweihnachtskulisse.

Mein Fazit: ein absolutes Krimi-Highlight, sehr zu empfehlen!

Johanna Mo. Dunkelwald. München, Heyne 2023. | Mittlandet. Stockholm: Romanus & Selling, 2022. (Hanna Duncker 3) Aus dem Schwedischen von Ulrike Brauns

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

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