Maria Kallio arbeitet jetzt bei einem Forschungsprojekt zu häuslicher Gewalt – doch dann wird sie gezwungen, zurückzukehren und eine Mordermittlung zu übernehmen.
Die Ex-Kommissarin genießt ihr ruhiges Leben in der Forschung, auch wenn es ihr oft schwerfällt, nicht zu ermitteln, wenn sie von Misshandlungen erfährt. Gerade schreibt ihr jemand unter dem Pseudonym Snorkmädchen regelmäßig Mails, die auf Gewalt und Unterdrückung hindeuten, aber unternehmen kann Maria nichts. Dafür genießt sie die regelmäßigen Arbeitszeiten und die Zeit mit der Familie und mit Freunden.
Morddrohungen
Über ihre Freundin Leena lernt sie auch die Journalistin Jutta Särkikoski kennen, die ebenfalls einen Unfall hatte. Nachdem sie zwei Dopingfälle aufgedeckt hatte, wurde sie von einem Auto von der Straße abgedrängt und schwer verletzt. Seitdem erhält sie auch Morddrohungen, wegen denen sie sich an Maria wendet. Die rät ihr jedoch nur, zur Polizei zu gehen – dass sie bald selber wieder dazugehören wird, weiß sie noch nicht.
Mord
Als bei einer Presseveranstaltung, an der aus Särkikoski teilnimmt, ein hoher Sportfunktionär an einer Vergiftung stirbt, gibt es einen Aufschrei in Presse und Politik und eine Sonderkommission wird eingesetzt, die Maria Kallio leiten soll. Begeistert ist sie zwar nicht, ihre Familie noch viel weniger, aber ihr Arbeitsvertrag zwingt sie dazu. Also stürzt sie sich mit den alten Kollegen in den Fall, um ihn möglichst schnell aufzuklären und in ihr ruhiges Leben zurückzukönnen.
Motive
Da der Tote ein Brötchen gegessen hatte, das eigentlich für Jutta Särkikoski bestimmt war, scheint offensichtlich, dass eigentlich sie das Ziel des Giftanschlags sein sollte. Neue Morddrohungen gegen sie gibt es auch, auch wenn nicht klar ist, von wem diese kommen. Die zwei Sportler, die sie des Dopings überführt hatte? Der junge Läufer, der bei dem Unfall bei ihr im Wagen saß und ebenfalls verletzt wurde? Dessen Trainer? Oder hat es etwas mit der aktuellen Arbeit Särkikoskis beim Behindertensportverband zu tun?
Spannend, authentisch, finnisch
Kommissarin Maria Kallio ist schnell wieder drin im alten Trott aus viel zu viel Arbeit und zu wenig Erholung. Dass da die alten Ängste wieder hochkommen, die am Ende des letzten Bandes nicht ohne Grund entstanden sind, ist logisch. Das macht diesen Fall auch besonders menschlich. Spannend ist er sowieso mit allen Qualitäten, die einen Maria-Kallio-Krimi auszeichnen: ein unaufgeregter Erzählstil, eine authentische Darstellung von Alltag und Ermittlungen und jede Menge finnisch-skandinavisches Flair.
Leena Lehtolainen. Auf der falschen Spur. Hamburg, Kindler 2009. | Väärän jäljillä. Helsinki, Tammi 2008. (Maria Kallio 11)
