Krimi, Schweden

Maria Grund. Rotwild – Berling/Pedersen 2 (2023)

Der zweite Band nach Grunds hochgelobtem Thriller-Debüt Fuchsmädchen – und unbedingt mit dem ersten Band anfangen, sonst verrät dieser zweite Band viel zu viel!

Kriege und Unruhen „überall auf dem Kontinent“, da scheint die Insel vor der schwedischen Küste ein sicherer Zufluchtsort. Aber nur von Weitem … Kommissarin Sanna Berling wird von einer Gruppe Mädchen auf Motorrädern zu Hilfe gerufen: Mitten im Wald haben sie an einem verlassenen Hof einen nackten jungen Mann gefunden, offensichtlich schwerst verletzt. Sanna kann den Tod des Mannes nicht verhindern, bevor Verstärkung kommt.

Netter junger Mann

Es stellt sich heraus, dass eine der jungen Bikerinnen, Nina, die Schwester des Verstorbenen ist. Der Tote, Patrick, betrieb mit seinem Vater ein Fitnessstudio, mögliche Motive für einen Mord sind weit und breit nicht zu finden. Dabei ist auch noch unklar, was dem Mann passiert ist, dass er nackt, mit diversen Wunden und unterschiedlichen Faserspuren mitten im Wald gefunden wurde.

Team Eir und Sanna

Kommissarin Eir Pedersen übernimmt die Ermittlungen, ihr neuer Chef lockt Sanna ebenfalls in das Team, auch wenn sie nach einem Schicksalsschlag (siehe Band eins) lieber kürzertreten und in einer beschaulichen Dorfstation arbeiten würde. Diese hält Kollege Anton problemlos alleine aufrecht, sodass Sanna und Eir gemeinsam ermitteln. Dabei geraten immer wieder die Bikerinnen ins Zentrum des Interesses – was weiß Nina über den Tod ihres Bruders?

Bedrohlich

Sanna hat allerdings noch mit anderen Bedrohungen zu kämpfen: Immer wieder erhält sie anonyme Anrufe, bei denen niemand spricht. Sie ist sicher, dass die Anrufe von einem Mörder stammen, nämlich jenem aus dem ersten Band. Dass er ertrunken sein soll, glaubt sie nicht. Und dann scheint immer wieder jemand in ihrer Wohnung zu sein, die Balkontür steht offen, wenn sie nach Hause kommt, obwohl sie diese morgens verschlossen hat, jemand ritzt Zeichen in ihre Wohnungtür … kann das ebenfalls der Mörder sein? Doch eigentlich glaubt sie, dass dieser sich gerade in Estland aufhält.

Pageturner sehr zu empfehlen

Das Katastrophenszenario verlegt die Autorin auf „den Kontinent“, doch die Insel dieses Falles ist nicht die Idylle, die sie sein könnte. Auch hier fühlen sich alle bedroht … was die Spannung dieses Krimis natürlich steigert. Auf jeden Fall ein Pageturner, der sich lohnt! Ich wünschte nur, ich hätte den ersten Band vorher gelesen, was ich auf jeden Fall empfehlen würde.

Maria Grund. Rotwild. München, Penguin 2023. | Dödsdansen. Stockholm, Modernista 2022. Übersetzung Sabine Thiele (Berling/Pedersen 2)

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