Deutschland, Krimi

Marie Bonstein. Tödlicher Isarfrost – Isar-Krimis 2 (2023)

Eine Leiche im Englischen Garten in einem eisigen Dezember: Kommissarin Clara Liebig bekommt es mit einem kniffligen Fall zu tun.

München versinkt im Schnee. Ausgerechnet da stößt ein Linienbus auf ein brennendes Auto im Englischen Garten. Der Busfahrer zieht die Fahrerin aus dem Auto, leider nur noch tot. Er macht sich Vorwürfe, nicht schnell genug gewesen zu sein, aber es stellt sich schnell heraus, dass die Frau bereits tot war, als das Auto in Brand gesetzt wurde. Kommissarin Clara Liebig kommt die Tote bekannt vor: Erst vor ein paar Tagen hat sie im Kommissariat um Hilfe bei der Suche nach einer verschwundenen Freundin gebeten. Da die Vermisste aber im Obdachlosen-Wohnheim lebte, geht der Sache niemand wirklich nach.

Suche lohnt sich nicht

Jetzt plagt die Kommissarin das schlechte Gewissen: Hätte sie den Tod von Anna Schneider verhindern können? Deren Freundin Ute ist auch immer noch verschwunden, wie sich beim Besuch des Wohnheims herausstellt. Dort macht sich allerdings niemand Sorgen, die Bewohnerinnen verschwänden halt gelegentlich, wenn sie vom Leben im Heim genug hätten, sagt die Leiterin. Und Freundschaften gäbe es auch nicht wirklich.

Münchner Fleischskandal

Doch jemand hat jetzt die Frau auf der Suche umgebracht und Clara ist fest entschlossen, den Fall zu klären, wenn sie sich schon vorher um die Vermisstenanzeige nicht genug gekümmert hatte. Ihr Chef hat allerdings andere Prioritäten: Jemand scheint in München Fleisch zu vergiften, besonders gerne den Leberkäse, der Renner an jeder Imbissbude. Da der Chef den Chef der Imbisskette kennt, soll dieser Fall jetzt Vorrang bei den Ermittlungen erhalten. Clara ist sauer ob der Amigowirtschaft, aber sie versucht, beide Fälle unter einen Hut zu bekommen.

Todesfall nach Fleischkonsum

Da nur zwei Fleischlieferanten infrage kommen, ist die Sache gar nicht mal so kompliziert. Der eine wirtschaftet zwar ungewöhnlich, aber alles hält der Überprüfung stand. Der Traditionsbetrieb dagegen gerät in den Fokus, auch wenn der charismatische stellvertetende Leiter alles tut, um von dem Verdacht abzulenken. Doch schließlich gibt es einen Todesfall nach dem Fleischkonsum und der Fall bekommt eine neue Dimension.

Solider München-Krimi

Spannende Fälle, gut erzählt, Münchner Lokalkolorit mit Schnee – nur gegen Ende nervte mich das dauernde „geklickt“ der Protagonistin, das die Autorin statt „kapiert“ verwendete. Wieso musste sie zum Finale hin noch so eine bescheuerte Eigenart bekommen?

Marie Bonstein. Tödlicher Isarfrost. München, Piper 2023. (Isar-Krimis 2)

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