Deutschland, Krimi

Nicola Förg. Funkensonntag – Weinzirl 2 (2003)

Ein Toter im Funken – vor den Augen der eigens eingeladenen Presse.

Tourismusdirektorin Johanna Kennerknecht hat einige Journalisten zu einer Allgäu-Tour eingeladen. Leider fällt diese mangels Schnee wesentlich weniger malerisch und abwechslungsreich aus als geplant. Dafür soll es zum Abschluss ein malerisches Feuer geben: Bei traditionellen Funken-Feuer wird symbolisch eine Hexenpuppe verbrannt. Dass ein menschlicher Arm aus dem Scheiterhaufen ragt, ist eigentlich nicht eingeplant.

Ein toter Braumeister

Kommissar Gerhard Weinzirl ist praktischerweise auch vor Ort und setzt gleich die Ermittlungen in Gang. Die fördern aber zuerst einmal nicht viel zutage. Der Tote war ein beliebter Braumeister einer kleinen Lokalbrauerei und hatte keinerlei Feinde. Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass er mit K.-o.-Tropfen außer Gefecht gesetzt wurde – sollte er vielleicht gar nicht sterben? Und wie kam er in den Funken? Schließlich wird dieser von der Dorfjugend bewacht. Und ein Motiv ist erst recht nicht in Sicht …

Und eine Tourismusdirektorin

Jo Kennerknecht bekommt vom Bürgermeister so einiges zu hören, weil sie die Journaille genau zu diesem Funken geführt hatte, aber das ist sie gewohnt. Als Leser dürfen wir ausgiebig an Jos Bemühungen zum Besten der Region teilhaben, samt Ausflug auf die ITB nach Berlin und routinemäßiger Büroarbeit, inklusive Wein und Gesprächen mit Freundin Andrea. Doch der Todesfall lässt Jo auch nicht los und so unterstützt sie die Ermittlungen ihres alten Freundes Gerhard. Und der Schnee findet auch noch ins Allgäu.

Unterhaltsam und spannend

Dieser zweite Krimi von Nicola Förg hat noch nicht Irmi-Mangold-Niveau, aber liest sich auf jeden Fall sehr unterhaltsam und spannend. Mithilfe von Jo dürfen wir Leserinnen auch hinter die Kulissen der Tourismus-Industrie schauen und bekommen vor Augen geführt, dass auch in der Ferienregion nicht alles so perfekt ist, wie es vielleicht auf den ersten Blick den Anschein hat. Trotzdem viel Lokalkolorit, der den Fall regional verankert.

Nicola Förg. Funkensonntag. Köln, Emons 2003. (Weinzirl 2)

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