England, Unterhaltung

Veronica Henry. Liebe zwischen den Zeilen (2017)

Emilia Nightingale übernimmt nach dem Tod ihres Vaters die Nightingale Buchhandlung in Peasebrook. Der Buchladen scheint der Dreh- und Angelpunkt des Lebens in dem kleinen englischen Städtchen zu sein, aber die finanzielle Lage ist alles andere als rosig. Während Emilia versucht, die Buchhandlung am Leben zu erhalten, entspinnen sich um sie herum verschiedene (Liebes-)Geschichten.

Als ihr Vater Julius im Sterben liegt, kommt Emilia nach Jahren im Ausland wieder zurück nach Peasebrook, wo sie quasi in der Buchhandlung ihres Vaters Julius aufgewachsen ist. Für ihn war die Buchhandlung kein Broterwerb, sondern eine Herzensangelegenheit, und mit seiner lebensfrohen und herzlichen Art war er sehr beliebt bei den Bewohnern des Städtchens. Nach seinem Tod ist die Trauer groß, von allen Seiten hört Emilia Lobeshymnen über ihren Vater, aber auch die Erwartung, dass sie das Werk ihres Vaters fortsetzt.

Unterstützung für Julius‘ Erbe

Während Emilia versucht, das Erbe ihres Vaters zu erhalten und sich einen Überblick über die Arbeit in der Buchhandlung und seine Schulden zu verschaffen, erhält sie auch Unterstützung von den vielen Buchliebhabern des Ortes. Von June, die als Pensionärin unentgeltlich arbeitet, von der jungen Mutter Bea, die sich als Hausfrau auf dem Land langweilt, von Schulfreundin Andrea, die die Buchhaltung prüft, von Marlowe, der mit Julius in einem Quartett gespielt hat, in das er jetzt Emilia aufnimmt, von Sarah Basildon, der verheirateten Gutsbesitzerin, die eine geheime Liebe mit Julius verband.

Viele Geschichten in einem Roman

Daneben erzählt Veronica Henry weitere gefühlvolle kleine Geschichten, die nur lose mit der Buchhandlung verknüpft sind: Von der schüchternen Hauswirtschaftslehrerin Thomasina, die nur beim Kochen richtig auflebt, von Jackson, der wieder mit seiner Exfrau Mia zusammenkommen möchte, von Sarahs Tochter Alice, die beinahe den Falschen heiratet, und von Sarahs Gärtner Dillon, der schon lange die Richtige liebt, auch wenn sie es nicht weiß.

Happy-End für alle

In Liebe zwischen den Zeilen ist die zentrale Protagonistin die Buchhandlung, in der und um die herum viele nette Menschen ihr Glück finden dürfen – so viele liebenswerte und herzensgute Menschen in einem Städtchen, so viel Naivität und Liebesglück, so viele Lobgesänge auf den Heiligen Julius … sogar der einzige „Bösewicht“, der die Buchhandlung für sein Immobilienprojekt kaufen wollte, ist am Ende ein guter Verlierer. Zu Weihnachten herrschen in Peasebrook nur Friede und Freude, und natürlich schneit es und alles hüllt sich in rosarote Wölkchen… Wer einen netten Roman mit netten Menschen und netten Happy-Endings lesen will, wird in diesem Romanzen-Reigen fündig. Echte Charaktere, Probleme oder Realitätssinn sucht man besser woanders.

Veronica Henry. Liebe zwischen den Zeilen. München: Diana Verlag, 2017. | How to find Love in a Bookshop. London: Orion Books, 2016. Übersetzung Charlotte Breuer und Norbert Möllemann.

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

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