Frankreich, Krimi

Yann Sola. Letzte Fahrt – Perez 3 (2018)

Perez, der liebenswerte Kleinganove von der Côte Vermeille, sucht einen alten Freund, der beim Tauchen verschwunden ist. Dabei mischen mal wieder viele Mitglieder seiner (Wahl-)Familie mit und er stößt auf Schatzsucher, die scheinbar auf einer heißen Spur sind.

Bei der Eröffnung des neuen Aquariums in Banyuls-sur-mer, zu dem ihn seine Töchter mitschleifen, trifft Perez seinen alten Schulfreund Timoteo Mata wieder. Der erzählt ihm mit leuchtenden Augen, dass er bald reich sein werde, er sei einer großen Sache auf der Spur – doch kurze Zeit später ist der Berufstaucher verschwunden. Seine Exfrau bittet Perez, ihn zu suchen, die gemeinsame Tochter mache sich furchtbare Sorgen.

Familie und Heimat

Mit sorgenden Töchtern hat auch Perez Erfahrungen, seine eigene Tochter, Marie-Hélène, und die Tochter seiner Freundin, Stéphanie, nehmen regen Anteil an Perez Leben. Und da Stéphanie gerade Zoff mit ihrer Mutter hat – genau wie Perez -, darf sie ihm sogar bei den Ermittlungen helfen. Vor allem da, wo es um Internetrecherche geht, denn Computer gehören nicht zu Perez‘ Welt. Hier ist auch sein Schwiegersohn, die „Bohnenstange“, sehr nützlich. Perez‘ Delikatessenlieferungen sind wegen des widrigen Wetters gerade zum Erliegen gekommen, aber sein Geldwäsche-Restaurant, das Conill, bekocht ihn bestens und dient der erweiterten Familie abends regelmäßig als Treffpunkt.

Tote und Schätze

Vom ungewohnten Schnee gehandicapt, findet Perez natürlich trotzdem einen Weg, in das Dorf zu kommen, in dem Mata lebt (oder lebte?), um sich in seinem Haus umzusehen. Dabei lernt er eine attraktive Nachbarin kennen … Matas Kollegen sind wenig mitteilsam. Allerdings äußern viele den Verdacht, dass Mata ein Wrack mit wertvoller Ladung entdeckt hatte. Vielleicht ist er beim Tauchen nach dem Wrack umgekommen? Vielleicht ist er den professionellen Schatzsuchern in die Quere gekommen? Und dann ist da natürlich noch der tote Professor im leeren Swimmingpool im Sommerhaus eines reichen Belgiers und eine tote Taucherin – irgendwie scheint das alles zusammenzuhängen. Bloß wie? Mithilfe der zahlreichen Unterstützung und mutiger Aktionen kann Perez wie gewohnt am Ende der Polizei die Auflösung des Falles präsentieren.

Amüsant und unterhaltsam

Schnee am Mittelmeer – eine herrliche Vorstellung, wie Held Perez wie gewohnt in Shorts und Flip-Flops losziehen will. Der Krimi macht einfach Spaß, unterhält aufs Beste, bietet abwechselnd Spannung und Einblicke in Perez unkonventionelles Leben im Kreis seiner sympathischen (Wahl-)Familie.

Yann Sola. Letzte Fahrt. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2018. (Perez 3)

Mehr zum Autor und zu seiner Krimiserie auf der Autorenseite Yann Sola.

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