Krimi, Norwegen

Agnes Lovise Matre. Das Schweigen des Fjords – Bengt Alvsaker 1 (2019)

Am malerischen Hardanger-Fjord verschwindet ein sechsjähriger Junge – und niemand hat ihn gesehen …

Völlig verzweifelt meldet die zwöljährige Ina ihren kleinen Bruder Anders vermisst. Noch am Abend vorher hat ihr Vater eine seiner wilden Partys gefeiert und die Kinder haben sich versteckt aus Angst vor Gewalt. Am nächsten Morgen ist Anders zu einer alten Nachbarin gegangen und nicht mehr zurückgekommen. Polizeichef Bengt Alvsaker ist ein Nachbar der Familie und er hat Anders an diesem Morgen noch getroffen – ziemlich geschockt macht er sich mit seinem Team an die Suche und die Ermittlungen. Dass gerade auch sein eigener Sohn zu Besuch ist, den er bisher noch nicht kannte, macht die Sache nicht einfacher.

Dorfbewohner

Bengt Alvsaker und seine Kollegin Susanne Hauso machen sich gemeinsam mit einem Team an die Ermittlungen. Aus Bergen kommt ebenfalls Unterstützung, dort wird auch die Suche nach dem Jungen koordiniert. Vor Ort stehen jede Menge Gespräche an mit den Bewohnern des Dorfes, die so diverse Macken haben, offensichtliche und weniger offensichtliche. Die Nachbarin, zu der Anders wollte, Selma, sagt, dass Anders dort war, weiß aber nicht, wie lange. Ihr Sohn Johann hat diverse Probleme (eine Form von Autismus?) und kann auch keine wirklich zuverlässige Auskunft geben. Könnte er auch aggressiv geworden sein gegen den Jungen?

Verdächtige

Eine andere Nachbarin kämpft mit psychischen Problemen, ein Freund von Johann, Kurt, entpuppt sich als höchst verdächtig. Mitglieder der örtlichen Motorrad-Gang waren ebenfalls auf der Party von Anders‘ Vater. Und Kommissarin Susanne Hauso wird verfolgt und bedroht – aber von wem? Die Gewalt, die im Haus des verschwundenen Anders und seiner Schwester herrscht, die Alkoholsucht des Vaters kommen erst langsam ans Tageslicht. Die Angst Inas vor ihrem Vater mitzuerleben, ist sehr bedrückend.

Leseempfehlung

Düstere Ereignisse vor einem malerischen Hintergrund, interessante Figuren, spanndend erzählt.

Agnes Lovise Matre. Das Schweigen des Fjords. München, Knaur 2019. | Skinnet bedrar. Übersetzt von Maike Dörries und Günther Frauenlob (Bengt Alvsaker 1)

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