Deutschland, Krimi

Anette Hinrichs. Das Schattennetz – Brodersen 4 (2018)

Der brutale Mord an einem Transvestiten bleibt nicht der einzige im Hamburg. Kommissarin Malin Brodersen und ihre Kollegen bekommen es mit einer Serie zu tun – und der fällt ausgerechnet auch ein Kollege zum Opfer.

Ein Messerstecher hat es in Hamburg auf Homosexuelle abgesehen, der ersten Leiche folgt schnell eine zweite und das Team des Hamburger LKA kommt mit seinen Ermittlungen nicht wirklich voran. Der zweite Tote wurde kurz vor seinem Tod auf einer Party mit einem Mann gesehen, der beim Gehen ein Bein nachzog. Ein erster Hinweis? Könnte das sein Mörder gewesen sein? Also scheint es sich zumindest nicht um ein Zufallsopfer gehandelt zu haben. Aber gibt es eine Verbindung zum ersten Opfer? Der Transvestit lebte als illegaler Einwanderer von Prostitution, der zweite Tote verdiente in einem regulären Job sehr viel Geld.

Kollege als Opfer

Zwar ist eine Mordserie für die Ermittler schlimm genug, doch als der nächste Tote entdeckt wird, sind alle geschockt: Es handelt sich um ihren Team-Kollegen Ole. Mit dem Malin auch noch am Abend vorher verabredet gewesen war, eine Verabredung, die sie völlig vergessen hatte. Hätte sie den Mord dann verhindern können? Die Spuren an der Leiche belegen, dass auch der Kollege vom selben Täter erstochen wurde. Scheinbar war auch er homosexuell, was niemand der Kollegen wusste. Doch niemand glaubt, dass Ole zufällig Opfer wurde, er muss bei seinen Ermittlungen dem Täter zu nahegekommen sein. Doch wann und wo?

Eigene Ermittlungen

Doch dann stellt Malin fest, dass Ole scheinbar noch ganz andere Ermittlungen geführt hat, in deren Zentrum eine Hamburger Kiezgröße stand. Ole wollte diesen unbedingt überführen und hat dabei nicht nur seine eigenen Hacker-Fähigkeiten eingesetzt … Während dieser anstrengenden und am Ende auch hochdramatischen Ermittlungen, leidet die Beziehung Malins gewaltig, dafür kommt sie einer alten Liebe wieder näher. Allerdings weiß sie am Ende nicht mehr, wem sie überhaupt noch vertrauen kann.

Hochspannend

Sehr spannend erzählt, auch wenn man den „Messer-Mörder“ eigentlich von Anfang an kennt. Aber Anette Hinrichs hat trotzdem noch einiges parat, um diesen Fall spannend und dramatisch zu entwickeln und die sympathischen Ermittlerfiguren fesseln die Leserin zusätzlich. Auch wenn Hinrichs Nordlicht-Serie sicherlich ausgereifter ist, hat sie auch hier schon feine Krimispannung abgeliefert, die ich gerne gelesen habe.

Anette Hinrichs. Das Schattennetz. Leer: Leda Verlag, 2018. / Meßkirch: Gmeiner Verlag, 2020. (Malin Brodersen 4)

Mehr zur Autorin und ihren Krimis auf der Autorinnen-Seite Anette Hinrichs.

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