Dänemark, Krimi

Anne Mette Hancock. Grabesstern – Heloise Kaldan 3 (2022)

Journalistin Heloise Kaldan will einen Artikel über Sterbebegleitung schreiben, doch einige wirre Äußerungen des Sterbenden wecken ihre Neugierde. Was aus seiner Vergangenheit treibt ihn jetzt noch so um?

Als Sterbebegleiterin freundet sich Heloise Kaldan mit Jan Fischhof an. Der alte Herr ist zwar meist im Nebel seiner Demenz gefangen, aber es gibt scheinbar etwas, das ihm keine Ruhe lässt. Er redet von Vergebung, von viel Blut und erwähnt den Namen Mázoreck. Genug, um Heloise einen Aufhänger für ein paar Nachforschungen in Jütland zu geben, wo Fischhof früher lebte. Mázoreck ist schon lange tot, aber sein Name taucht in einem Artikel auf, in dem es um ein verschwundenes Mädchen geht.

Ein verschwundenes Mädchen

Mia Sark verschwand etwa ein Jahr vor dem Tod Mázorecks, sie wurde nie gefunden. Natürlich will Heloise jetzt die Zusammenhänge aufdecken – schon allein, weil sie irgendwann der Verdacht beschleicht, dass Jan Fischhof womöglich etwas Schlimmes getan hat während seiner Zeit in Jütland. Er und Mázoreck arbeiteten als Kollegen auf einer Nerzfarm. Waren sie Freunde? Komplizen bei irgendetwas? Spätestens als Heloise herausfindet, dass die Polizei vor Ort den Fall der verschwundenen Mia viel zu früh eingestellt hat, ist ihr Misstrauen geweckt.

Erik Schäfer

Wie auch in den vorherigen Bänden ist Kommissar Erik Schäfer ihr Pendant bei der Kopenhagener Polizei. Natürlich will er sich eigentlich nicht in einen Fall ziehen lassen, der nicht in seinen Aufgabenbereich fällt … aber eine Anfrage bei einem alten Freund in Sønderborg kann ja nicht schaden. Kurz darauf wird Schäfer vor seinem Haus überfallen und Unterlagen, die er in seinem Kofferraum hatte, durchwühlt. Wer sucht hier was??? Welche schlafenden Hunde hat Heloise geweckt?

Dunkel und hell

Ihre Nachforschungen in Jütland führen Heloise zu den unterschiedlichsten Menschen, auch in kriminelle Kreise. Bald fühlt sie sich verfolgt, die preiswerte Unterkunft in einem abgelegenen Haus war vielleicht doch keine so gute Idee. Aber sie findet auch eine alte Liebe wieder …

Nicht verpassen!

Grabesstern ist Anne Mette Hancocks dritter Band mit Heloise Kaldan und Erik Schäfer und wieder ein hochspannendes Lesevergnügen. Raffiniert konstruiert, immer wieder mit überraschenden Wendungen – bis zum letzten Kapitel. Schon deshalb will ich lieber nicht zu viel von der Handlung verraten, denn die hat es in sich. Die Charaktere sind wie immer sympathisch und gut gezeichnet, wenn es auch nicht allzusehr in die Tiefe geht. Aber Krimifans sollten auch diesen Band keinesfalls verpassen!

Anne Mette Hancock. Grabesstern. Frankfurt/M.: Fischer Scherz 2022. | Pitbull. Kopenhagen, Lindhardt og Ringhof 2020. Übersetzung Karoline Hippe (Heloise Kaldan 3)

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