Staatsanwältin Rebecka Martinsson ist in Kiruna mal wieder hautnah in die Ermittlungen in einem Mordfall verwickelt – auch wenn ihr Konkurrent von Post ihr gerne Steine in den Weg legt, wo er nur kann.
Rebecka Martinssons Nachbar Sivving macht sich Sorgen um eine Bekannte, die er längere Zeit nicht gesehen hat. Zusammen mit dem Polizisten Krister finden sie die Frau erstochen in ihrem Bett. Der Enkel Marcus, der bei ihr lebte, ist verschwunden. Während also die Polizei mit allem anrückt, um den Mord aufzunehmen, macht sich Krister mit seinen Hunden auf den Weg in den Wald, um den Jungen zu suchen. Der scheint nachts weggelaufen zu sein, kann oder will sich aber nicht erinnert, was in der Nacht vorgefallen ist.
Unglücksfälle?
Als erster Verdächtiger wird mit einiger Mühe ein Liebhaber ausfindig gemacht, der noch dazu verheiratet ist. Unter seiner Scheune findet sich dann auch das Mordinstrument, eine Mistgabel. Doch Rebecka Martinsson erscheint das zu simpel. Sie erfährt, dass die Familie in den vergangenen Jahren von zahlreichen Unglücksfällen heimgesucht wurde: ermordet, von einem Bären gefressen, bei einem Unfall mit Fahrerflucht umgekommen – zu viele, um dem Zufall zugeschrieben werden zu können. Kann es sein, dass jemand die ganze Familie auslöschen will? Aber warum? Und wer sollte dafür infrage kommen? Und wie können sie Marcus vor dem Täter beschützen?
Blick zurück
Ein Handlungsstrang führt uns Leser:innen in die Anfänge der Stadt Kiruna zur Großmutter der Ermordeten – schon das ein interessanter Einblick, wenn auch eine traurige Geschichte. Wenn auch Kiruna jetzt mehr Annehmlichkeiten zu bieten hat, gibt es immer noch viel Armut, wie auch in der Familie der Ermordeten. Als Leser:in ahnt man zwar bald einen Zusammenhang, aber es gibt noch genug anderes, was uns fesselt: zum einen die Frage, ob Marcus doch noch zu Opfer wird oder wie seine Zukunft aussieht, zum anderen die Inkompetenz und gemeinen Intrigen des Staatsantwalts-Kollegen von Post gegen Rebecka Martinsson.
Spannung mit besten Zutaten
Im Gegensatz zum vorherigen Band kommt dieser ganz ohne Geister aus. Die übrigen Zutaten aus Lokalkolorit, originellen Figuren und geschichtlichem Rückblick sorgen aber für hervorragende Spannung und eine klasse Lektüre.
Åsa Larsson. Denn die Gier wird euch verderben. München: Bertelsmann 2012. | Till offer åt Molok. Stockholm, Bonniers 2012. Übersetzung Gabriele Haefs (Rebecka Martinsson 5)
