Deutschland

Birgit Schlieper. Zum Wünschen ist es nie zu spät (2014)

Vier Freundinnen um die 60 stellen fest: Wir haben doch noch Wünsche. Sie beschließen, sich ihre Wünsche gemeinsam zu erfüllen. Also schreibt jede zwei Wünsche auf, die acht Zettel kommen in einen Hut und dann wird einer nach dem anderen gezogen – und erfüllt.

Auf diese Weise kommen Gudrun, Ingrid, Hedda und Marie-Ann zum Striptease und in einen Tanzkurs, sie machen eine Nacht durch und vieles mehr. Vor allem aber beginnen zu darüber nachzudenken, ob ihr Leben so ist, wie sie es gerne hätten. Das ist natürlich nicht der Fall, Veränderungen stehen an. Nur zum Guten. Vor allem beschließt jede der reifen Damen, sich künftig besser um sich selber zu kümmern.

Geradlinig erzählt

Erzählt wird die Geschichte ganz schlicht, dramatische Höhepunkte sucht man vergeblich. Auch die Protagonistinnen unterscheiden sich nur oberflächlich voneinander, als sei das gleiche Alter der alles beherrschende Charakterzug. Sympathisch ja, aber als Charaktere bleiben die Frauen flach, viele Aspekte des Älterwerdens sind völlig ausgeklammert. Ängste spielen kaum eine Rolle, materielle Sorgen gibt es genauso wenig wie Ehemänner, die umsorgt werden wollen. Wie überhaupt keine der Frauen eine Vergangenheit zu haben scheint.

Freundschaft und Wärme

Das alles bewirkt, dass die Geschichte zwar voller Freundschaft und Wärme ist, doch recht beliebig und austauschbar erscheint. Sie schwebt über Realität und Relevanz in einem luftleeren Raum … Vermutlich ist der Roman eine nette Lektüre für Frauen im selben Alter, die davon träumen, noch ein paar Wünsche wahr werden zu lassen.

Birgit Schlieper. Zum Wünschen ist es nie zu spät. München: Goldmann, 2014.

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar.

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