Krimi, Spanien

Catalina Ferrera. Spanischer Totentanz – Lindberg/Diaz 2 (2019)

Gerade ist der ehemalige Berliner Kommissar Karl Lindberg in die katalanische Polizei aufgenommen worden, da holt ihn sein Schwager und Partner Alex Diaz von der Feier mit den Kollegen weg: Auf dem Friedhof wurde eine Leiche gefunden. Dass es sich bei dem Toten um den umstrittenen Führer einer rechtsradikalen Partei handelt, setzt Karl, Alex und ihr Team mächtig unter Druck.

Nachdem Karl Lindberg und sein Schwager Alex Diaz im ersten Band der Serie (Spanische Delikatessen) gemeinsam erfolgreich einen Fall gelöst haben, darf Lindberg offiziell für die Mossos d’Esquadra, die Polizei Barcelonas, arbeiten. Zum Amtseid ist er natürlich trotz sommerlicher Hitze in Uniform angetreten – was er als Erstes bereut, als er mit Diaz zu einem angeblichen Leichenfund auf den berühmten Friedhof Barcelonas, den Cementiri de Montjuïc, gerufen wird. Ihre Chefin, Maria Arbol, glaubt an einen Scherzanruf, weshalb sie ihre beiden „Chaoten“ losschickt.

Öffentlichkeit und Presse

Doch tatsächlich liegt im „Keller“ eines Grabmals eine Leiche. Und obwohl der Tod bereits ein paar Tage her ist, erkennen Lindberg und Diaz den Toten: Es handelt sich um den unbeliebten Anführer einer rechtspopulistischen Partei, Fernando Bunyol, der seit gut zwei Wochen verschwunden ist. Klar, dass das öffentliche Interesse groß ist und der Druck entsprechend. Sofort steht auch der erste Journalist am Tatort, Stefano Flores, dessen Artikel mit vielen Seitenhieben gegen Lindberg und Diaz am nächsten Tag für Ärger sorgt.

Tod und Teufel

Die Familie Bunyols trauert allerdings aufrichtig um den Vater, Lindberg zeigt hier seine einfühlsame Seite. Die Ermittlungen bringt das jedoch nicht wirklich weiter, der Politiker war umstritten, hatte zu viele Feinde, jedoch ist zunächst niemand in Sicht, der ein emotionales Motiv hat, worauf die Vorgehensweise des Täters hindeutet. Als ein zweiter Mord geschieht, geraten die Ermittler weiter unter Druck, es ist bereits von einem Serienmörder die Rede, Journalist Flores schreibt vom „Teufel von Barcelona“ …

Sympathisch

Ein unterhaltsamer Regionalkrimi, der ganz klar von der Atmosphäre Barcelonas und dem liebenswerten Personal lebt. Der Erzählstil ist vielleicht etwas zu betulich, aber Catalina Ferrera, alias Eva Siegmund, hat für diese Krimireihe warmherzige Figuren geschaffen, menschlich, durchaus mit ein paar kleinen Eigenheiten, aber definitiv von der Sorte, die jeder sich als gute Freunde wünschen würde. Die Charakterisierungen gehen nicht sehr in die Tiefe, sind auch nicht immer vollständig konsequent, aber das macht nichts. Auch dass der Fall nicht besonders anspruchsvoll konstruiert ist und die Auflösung ziemlich schnell offensichtlich, störte mich persönlich bei diesem sympathischen Ausflug nach Barcelona nicht.

Catalina Ferrera. Spanischer Totentanz. Ein Barcelona-Krimi. München: Droemer Knaur. (Karl Lindberg/Alex Diaz 2)

Vielen Dank an NetGalleyDE und Droemer Knaur für das Rezensionsexemplar.

Mehr zur Autorin und ihren Krimis auf der Autorenseite Catalina Ferrera.

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