Drei Schwestern und ein charismatischer Winzer aus dem Saarland – ergibt eine glückliche Ehefrau, eine verschmähte Geliebte, die auf Rache sinnt, und eine Schwester, die versucht zu vermitteln.
Pia von Manthey ist glücklich verheiratet mit ihrem Thomas, doch eines Morgens bricht er in seinem Weinberg zusammen: Herzinfarkt. Den Notarzt ruft ausgerechnet Nane, Pias Schwester, die vor Kurzem aus dem Gefängnis entlassen worden ist. Zwanzig Jahre hat sie wegen Mordes abgesessen, und zwar an Thomas Sohn aus erster Ehe, Henning. Ziel des Mordversuches war zwar Pia gewesen, doch Henning hatte es erwischt. Eine Schuld, an der Nane immer noch schwer zu tragen hat. Doch sie meint sich auch zu erinnern, dass sie es sich auf halbem Wege anders überlegt und Thomas angerufen hatte, um ihn wegen des Autos zu warnen. Das hatte der im Prozess allerdings geleugnet. Warum?
Auf Spurensuche
Doch Thomas liegt im Krankenhaus und ist vorerst nicht ansprechbar. Und Pia tut alles, damit es für Nane auch so bleibt, bis hin zum Hausverbot und einer Anzeige, die sie ihre Bewährung kosten könnte. Was die mittlere Schwester, Birgit, gerne verhindern würde. Schließlich kümmert sie sich um Nane seit deren Haftentlassung. Pia ist allerdings unversöhnlich. Warum eigentlich? Das fragt sich auch Hennings Tochter Sonja, die den Sommer auf dem Weingut verbringt, um endlich die Geschichte ihres Vaters zu erzählen.
Intrigen auf dem Weingut
Derweil muss sich Pia auf dem Gut mit der Beinahe-Schwester ihres Mannes herumplagen. Margot wurde zwar von Thomas‘ Eltern auf dem Gut aufgezogen, aber nie offiziell adoptiert. Trotzdem hat sie ihr Leben lang das Büro des Weingutes geführt. Und jetzt, wo die Genesung ihres Bruders auf sich warten lässt, möchte sie gerne das Ruder übernehmen und ihrem Sohn die Geschäftsführung übertragen, wie es mal ausgemacht gewesen war, bevor Thomas erneut geheiratet hatte und noch eine Tochter bekommen hat. Machtspielchen um einen reichen Besitz wie in den kitschigsten romantischen Victoria-Holt-Romanen.
Alles in allem in meinen Augen eher leichte Unterhaltung, die nicht wirklich Tiefgang entwickelt. In ihren Krimis gelingt Inge Löhnig das definitiv besser.
Ellen Sandberg. Der Verrat. München: Penguin Random House, 2018.
