Deutschland, Krimi

Eva Almstädt. Kalter Grund – Pia Korittki 1 (2004)

Pia Korittki ist neu bei der Mordkommission in Lübeck und die männlichen Kollegen reißen sich nicht darum, mit ihr zusammenzuarbeiten. Doch als in dem kleinen Grevendorf drei Leichen gefunden werden, wird Kommissar Marten Unruh gezwungen, mit Pia gemeinsam zu ermitteln. Harmonische Zusammenarbeit sieht anders aus, doch der Fall ist auch keine Routine …

Die drei Mitglieder der Familie Bennecke liegen morgens erschossen auf ihrem einsamen Hof “Kalter Grund”, Vater, Mutter und der erwachsene Sohn Malte. Die Nachbarn haben nichts gehört oder gesehen, doch beliebt waren die Mitglieder der Familie nicht gerade. Der Vater sei Alkoholiker gewesen, die Mutter tratschte und Malte schnorrte sich überall durch und hatte viele Affären.

Ein Dorf voller Verdächtiger

Gerüchte gibt es also viele und Pia Korittki hat ein besonderes Talent dafür, alle Leute zum Sprechen zu bringen. Behauptet zumindet Kollege Marten Unruh und schickt Pia zu den “schwierigeren Fällen”. Dass Malte Bennecke bei einem Motorradunfall das Nachbarskind getötet hatte, ist allgemein bekannt, sodass die Eltern der kleinen Elise Rohwer als erste auf der Liste der Verdächtigen stehen. Doch auch die Besitzer des Gutshauses scheinen einige dunkle Geheimnisse zu verbergen, mit der Pferdewirtin Verena Lange hatte Malte genauso eine Affäre wie mit der jungen Agnes Kontos, die eines Abends spurlos verschwindet.

Solide Feierabendlektüre

Die Story ist gut gestrickt, nicht sofort durchschaubar, sondern spannend erzählt, samt einem halbwegs glaubwürdigen Showdown. Harte Krimi-Action gibt es in diesem Buch nicht. Die psychologische Ausgestaltung von Personen und Fall geht nicht besonders tief. Doch die Sprache ist sehr gut lesbar, die Charaktere kommen recht glaubwürdig rüber und besonders die Atmosphäre des einsamen Dorfes ist gut umgesetzt. Als Hauptfigur für eine Krimiserie scheint mir Pia Korittki noch ein wenig blass, trotzdem macht sie neugierig.

Alles in allem solide Regionalkrimi-Kost mit einem stärkeren Hang zur kriminalistischen Aufklärung als zum “Wohlfühlroman”. In meinen Augen ein durchaus gelungener Serienauftakt.

Eva Almstädt. Kalter Grund. Köln: Bastei-Lübbe, 2004. (Pia Korittki 1)

Mehr zur Autorin und zur Serie auf der Autorenseite Eva Almstädt.

2 Gedanken zu „Eva Almstädt. Kalter Grund – Pia Korittki 1 (2004)“

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