Dänemark, Krimi

Faber + Pedersen. Todland – Juncker/Kristiansen 2 (2021)

Ein brutaler Terrorakt vor einigen Monaten wirkt nach: Journalistin Charlotte Junckersen bekommt einen anonymen Hinweis, dass der Anschlag hätte verhindert werden können.

Der Terroranschlag war Thema des ersten Bandes Winterland, dieser Band beschäftigt sich immer noch mit Nachwirkungen. Martin Junckersen arbeitet nach der Trennung von seiner Frau Charlotte nicht mehr in Kopenhagen, sondern in seinem Heimatort. Hier bekommt er es mit einem ermordeten Rechtsanwalt zu tun, ausgerechnet der ehemalige Partner seines eigenen Vaters, der die Kanzlei gegründet hatte. Den Toten konnte zwar niemand so recht leiden, aber ein Mordmotiv lässt sich erst mal nicht auftreiben.

Heiße Story für Charlotte

In Kopenhagen hat Journalistin Charlotte nach den Ereignissen des ersten Bandes (den ich unbedingt bald lesen muss!) die Abteilung gewechselt: Sie hatte die Nase voll von der politischen Redaktion und hat sich in die Investigativgruppe versetzen lassen. Als sie ein Päckchen mit einem Handy erhält, über das sie einen geheimnisvollen Informanten kontaktieren soll, wittert sie eine gute Story. Die ersten Hinweise deuten darauf hin, dass das Attentat im letzten Jahr hätte verhindert werden können – das wäre eine riesen Story, wenn sich die Sache bewahrheitet.

Heißer Fall für Signe

Doch zu einem dritten Treffen kommt es nicht mehr, der Unbekannte taucht im Café nicht auf. Dafür aber kurz darauf als Leiche in einem Graben. Diesen Todesfall bekommt Junckers ehemalige Partnerin Signe Kristiansen auf den Tisch. Von Charlotte hat sie bereits von den Hinweisen gehört, die Verbindung zu ihrem Toten ist so schnell hergestellt. Im Gegensatz zu Charlotte weiß Signe aber, dass sie und ihre Kollegen damals bei den Ermittlungen einen Maulkorb verpasst bekommen haben, als sich Hinweise zeigten, die auf Versäumnisse deuteten. Doch Signe will nicht noch einmal die echten Schuldigen davonkommen lassen und begibt sich auf einen gefährlichen Alleingang.

Hochspannung

Die Mischung aus politischem Krimi und Spionageroman hat das Autorenpaar zu einem extrem spannenden Roman verarbeitet, das man wirklich nur ungern aus der Hand legt. Viele kleinere Begebenheit – wie z. B. Junckers Abrechnung mit seinem verstorbenen Vater und die Annährung mit der schwangeren Tochter – würzen die Handlung weiter. Aus der Hand legen kann man das Buch nur sehr schwer, besser, man hat gerade wirklich die Zeit, sich diesem Krimi gebührend zu widmen. Es lohnt sich auf jeden Fall!

Kim Faber, Janni Pedersen. Todland. München, blanvalet 2021. | Satans Sommer. Kopenhagen, JP/Politkens Hus 2020 (Juncker/Kristiansen 2) Übersetzung Franziska Hüther

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