England, Krimi

Mary Trentham. Sommer auf den Inseln (2020)

Sommer auf den Scilly Inseln vor der Küste Cornwalls: malerische Strände – und ein Toter.

Die Schwedin Agneta Lindahl leitet den Botanischen Garten auf den Scilly Islands, für sie das Paradies schlechthin. Für ihren Ehemann Mikael weniger, der Möchte-gern-Dichter muss einen Lebensunterhalt als Putzmann bei der Ferienhausvermieterin Janice verdienen. Ansonsten schreibt er in einem zur Schreibklause umgebauten Schuppen oder streift über die Insel. Agnete freut sich gerade, dass sie doch noch schwanger geworden ist, recht spät; für Mikael ein Grund, unbedingt nach Stockholm zurückzukehren. Die Ehe steht auf der Kippe.

Ein Todesfall

Agnetas Freundin Suzy ist gerade keine so große Stütze, denn ihr Mann Johnny wird tot am Strand gefunden. Die gemeinsame Freundin Lisa, Polizeichefin auf der Insel, übernimmt die Ermittlungen. Auch wenn im ersten Moment alles so aussieht, als sei John beim Sammeln von Brombeeren abgestürzt. Dass er dies allerdings ausgerechnet ganz in der Nähe des Hauses des britischen Thronfolgers gemacht hat, ist wiederum verdächtig. Denn Lisa weiß, dass dort in Kürze irgendein geheimes Treffen des britischen Premiers stattfinden soll. Ein Sicherheitsmann ist bereits vor Ort – und sorgt für viele Gerüchte.

Der Ex und der Brexit

Außerdem ist auch Agnetas Ex-Mann aufgetaucht. Erst ist nur das Treffen mit ihm und mit seiner so viel jüngeren zweiten Frau ein Thema für Agneta, doch dann wird Magnus‘ beruflicher Hintergrund wichtig: Er arbeitet als Anwalt für die EU bei zahlreichen wichtigen Verhandlungen. Kann es sein, dass er doch nicht nur Ferien machen will auf den Scillys? Könnte er womöglich etwas mit dem Todesfall zu tun haben?

Leichte Ferienlektüre

In sommerlicher Inselatmophäre laviert der Roman zwischen diversen Beziehungskisten und einem Todesfall, zwischen Spionage, Thronfolger, Brexit und lokaler Polizeiarbeit hin und her – und scheint sich nicht so richtig entscheiden zu können, was er denn nun sein will. Da ist es kein Wunder, dass er am Ende nichts so richtig ist, sondern von allem ein bisschen. Das plätschert dann so vor sich hin, ohne besondere Höhepunkte … Vielleicht ganz nett, um es am Strand zu lesen, wenn man nur ein wenig Berieselung möchte, ohne Ansprüche an Inhalt oder Form zu stellen.

Mary Trentham. Sommer auf den Inseln. Berlin, Insel Verlag 2020. Übersetzung Rudolf Katzer

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