Deutschland, Unterhaltung

Gabriella Engelmann. Inselzauber (2007)

Auch ich bin von Inseln verzaubert und habe mir diesen Roman deshalb 2007 gekauft, als ich Ferien auf einer Insel gemacht habe – allerdings auf Rügen und nicht auf Sylt, wo die Handlung spielt. Damals war ich von dem Buch sehr enttäuscht: eine vorhersehbare Handlung und nicht einmal besonders gut erzählt. Nach dem Lob für den aktuellen Roman von Gabriella Engelmann in der Blogosphäre, habe ich das Buch doch noch einmal gelesen.

Kurz vor Weihnachten kommt Larissa Wagner nach Sylt zurück, wo sie drei Monate ihre Tante in deren Buchhandlung vertreten soll. Schon am ersten Abend taucht ein netter Mann auf, den Tante Bea ganz offensichtlich für ihre Lissy vorgesehen hat. Doch die hat erst einmal genug von Männern: Freund Stefan, mit dem sie in Hamburg zusammenlebte, hat sie betrogen und bei seiner Neuen ist schon ein Kind unterwegs. Lissy will von Männern nichts wissen und ist froh, dass die ungewohnte Arbeit in der Buchhandlung sie ablenkt.

Das Café nebenan

Schnell freundet sie sich mit Nele an, die das neben der Buchhandlung gelegene Café betreibt. Nele ist eigentlich Künstlerin und Lissy wundert es nicht, dass das Café wirtschaftliche Schwierigkeiten hat. Sie versucht zu helfen, aber der Erfolg bleibt zunächst aus.

Da Tante Bea von ihrer Weltreise krank zurückkommt und länger nicht arbeiten kann, bleibt Lissy noch. Nach Hamburg zieht sie nichts zurück, sie hat dort keine Wohnung mehr und ihren Job in einem Hotel mochte sie nicht besonders. Sie pflegt ihre Tante und überredet sie dann zu ein paar Neuerungen in der Buchhandlung. Ein interessanter Mann taucht auch auf, der Inselschreiber mit italienischen Wurzeln.

Das Leben muss weitergehen

Doch irgendwann beschließt Lissy, dass jetzt auch ihr Leben weitergehen muss. Sie wollte immer schon im Ausland arbeiten, am liebsten in Italien. Also bewirbt sie sich als Pressereferentin in einem großen Mailänder Hotel und wird natürlich genommen. Allerdings hat sie sich mittlerweile doch wieder verliebt …

Na ja …

Ich kann nicht behaupten, dass mich das Buch beim zweiten Lesen vom Hocker gerissen hätte. Die Sprache ist doch oft sehr bemüht oder plump, die Erzähltechnik nicht sehr ausgefeilt. Und auch die Insel Sylt bleibt ziemlich blass im Hintergrund, obwohl Engelmann immer wieder Lokale oder Orte bemüht. Die Charaktere sind ganz nett, allerdings ohne wirkliche Tiefe. Schon “Lissy” als Name für eine Protagonistin – hießen so nicht immer die Pferde-Mädchen in den einschlägigen Jugendbüchern?

Wenn man nicht allzu anspruchsvoll ist, mag der Roman angehen für den Liegestuhl im Sommer. Die Handlung plätschert halt so vor sich hin …

Aber ein großes Lob für die tolle Cover-Gestaltung!

Gabriella Engelmann. Inselzauber. München: Knaur Taschenbuch, 2007.

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