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Henrik Siebold. Inspektor Takeda und der leise Tod – 2 (2017)

In ihrem zweiten gemeinsamen Fall bekommen es Claudia Harms und ihr japanischer Kollege Kenjiro Takeda mit dem Mord an einem Star der Internetszene zu tun.

Markus Sassnitz wird tot vor seinem Büro in der Hafencity gefunden, überfahren und erstickt, nackt. Harms und Takeda finden schnell Verdächtige, denn die extrem selbstbewusste Art von Sassnitz und sein Erfolg als Business-Mentor stießen nicht bei jedem auf Gegenliebe. Dabei hatte er seit seinem großen Deal viel Geld in diverse Start-ups investiert.

Verdächtige

Die erste Verdächtige ist schnell gefunden: die Ehefrau Susanne Sassnitz. Die Eheleute lebten getrennt, Markus Sassnitz hatte scheinbar eine neue Beziehung, mit der Susanne aber nicht einverstanden war. Doch auch in der Firma DMH, an der Sassnitz beteiligt war, ist man nicht allzu gut auf ihn zu sprechen. Mitarbeiter hatten den Eindruck, dass Sassnitz mit einem lettischen Mitarbeiter irgendeine dubiose gemeinsame Sache machte. Und der Eigentümer der Firma muss zugeben, dass Sassnitz häufig versprochene Summen erst mit Verspätung gezahlt habe. Darüber hinaus wurde in Sassnitz‘ Wohnung ein großzügiger Vorrat an Drogen gefunden. Hat er gedealt? Ist er vielleicht Hamburger Drogenbossen ins Gehege gekommen?

Takeda und die Frauen

Nach dem ersten Blick hinter die Fassade scheinen sich die Mordmotive und die Verdächtigen geradezu aufzudrängen – was den japanischen Inspektor allerdings nicht davon abhält, sich mit der Hauptverdächtigen, der frisch gebackenen Witwe einzulassen … Natürlich findet er auch für seine Vorlieben Jazz und Whisky genügend Zeit, notfalls macht er eben die Nacht durch.

Nicht ganz so gut

Während Harms und Takeda der Drogenspur nachgehen, scheint der Mord an Sassnitz kurzzeitig aus dem Blickfeld geraten zu sein. Aber natürlich finden die beiden den Mörder – aber leider nicht ganz so überzeugend wie in den anderen Fällen mit Takeda, die ich bisher gelesen habe (die Bände 1, 3 und 4). Die feine Nuancierung durch eine Gegenüberstellung von deutscher und japanischer Kultur, was für mich diese Krimis ausmacht, kommt in diesem Fall nicht wirklich zum Tragen. Auch der Fall nimmt ein paar Schlenker mit, die mir zu weit hergeholt waren. Das klappte in den anderen Fällen wesentlich besser! Also kein exzellenter, sondern „nur“ ein guter Krimi.

Henrik Siebold. Inspektor Takeda und der leise Tod. Berlin: Aufbau Verlag, 2017. (Inspektor Takeda 2)

Mehr zum Autor und zur Serie auf der Autor:innen-Seite Henrik Siebold.

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