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Inge Löhnig. Sieh nichts Böses – Kommissar Dühnfort 8 (2017)

Kommissar Konstantin Dühnfort ist gerade erst aus den Flitterwochen ins heimatliche München zurückgekehrt, als Leichenspürhund Ronja bei einer Prüfung unerwartet eine echte Leiche entdeckt. Eine junge Frau, die, offenbar schon vor Jahren, unter einem Baum vergraben wurde. Wer ist die Tote und warum hat sie niemand vermisst?

Relativ schnell findet das Team um „Tino“ heraus, dass es sich bei der Toten um Veronika Lindental handelt, die nach einem fiesen Streit mit ihren Eltern alle Kontakte abgebrochen hatte – so dachten diese jedenfalls und waren erleichtert. Veronikas Freunde vermuteten, dass sie vor ihren Schulden geflohen und untergetaucht war. Allerdings hatte sie auch eine Schuldnerberatung aufgesucht und jemandem von einer neuen Liebe erzählt …

Jasper und die Frauen

Jasper Seyboth arbeitet bei der Schuldnerberatung. Er kämpft mit den Erlebnissen seiner Kindheit und seinem brutalen Vater, unter dem die drei Geschwister litten. Auch die Erinnerung an die Ermordung seiner Verlobten Elisabeth vor einigen Jahren lässt ihn nicht los. Lange war er der Hauptverdächtige, bewiesen werden konnte allerdings nichts. Erst jetzt lernt er mit der neuen Klientin Anette Körber eine Frau kennen, die er lieben könnte, deshalb nimmt er die verschuldete Frau bei sich auf.

Verdächtige und Motive

Dühnfort und sein Team verdächtigen Veronikas Vater, dann ihren Freund, auch Jasper rückt in den Fokus. Und Anettes Eltern melden ihre Tochter als vermisst – Parallelen zum Fall Veronikas? Gar zur Ermordung Elisabeths? Es wird sehr spannend, so viel kann vielleicht noch verraten werden.

Seine privaten Probleme geht Dühnfort eher nebenbei an, auch wenn sie für ihn gravierende Folgen haben, werden sie im Krimi recht nüchtern dargestellt. Das Privatleben des Ermittlers wird zwar thematisiert, bleibt aber im Hintergrund.

Spannend erzählt

Es ist vielleicht nicht ideal, mit dem achten Band einer Serie zu beginnen, aber das fehlende Vorwissen störte nicht. Die Hauptfiguren schienen nur ein wenig blass, vermutlich wurden sie bereits in den vorherigen Bänden vielfach charakterisiert, sodass sich insgesamt dann ein anderes Bild ergibt. Bei den Beteiligten des Falles hat sich die Autorin mehr Mühe gemacht, hier sind einige Figuren gut gelungen, auch wenn sich mir der Eindruck aufdrängte, dass gelegentlich Klischees illustriert wurden. Insgesamt aber ein solider Krimi, spannend erzählt und mit guten Figuren – allerdings ist diese Art, Spannung aufzubauen, nicht ganz mein Fall, doch das ist ja Geschmackssache.

Inge Löhnig. Sieh nichts Böses. Berlin: List, 2017. (Kommissar Dühnfort 8)

Mehr zur Autorin und zur Serie auf der Autorenseite Inge Löhnig.

2 Gedanken zu „Inge Löhnig. Sieh nichts Böses – Kommissar Dühnfort 8 (2017)“

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