Finnland, Krimi

Leena Lehtolainen. Alle singen im Chor – Maria Kallio 1 (2009)

Während eines Chor-Wochenendes wird einer der Sänger ermordet – und Ermittlerin Maria Kallio kennt alle Verdächtigen persönlich.

Jukka Peltonen wird am Sonntagmorgen tot am Ufer aufgefunden, die Chor-Mitglieder, die sich an diesem Wochenende im Sommerhaus seiner Familie versammelt haben, sind geschockt. Als „Doppel-Quartett“ wollten vier Frauen und vier Männer des Chores für einen Auftritt proben. Ermittlerin Maria Kallio, die gerade, kurz vor Beendigung ihres Jura-Studiums, bei der Polizei eine Vertretung übernommen hat, ist ziemlich schnell sicher, dass nur eine:r der Anwesenden den Mord verübt haben kann.

Verdächtige oder Freunde?

Was für sie allerdings nicht einfach ist, denn sie kennt etliche der Chor-Mitglieder aus Studentenzeiten, mit einer der Sängerinnen, Tuulia, versteht sie sich auch jetzt bestens und würde sie gerne als Freundin behandeln. Was natürlich nicht geht. Dadurch dass die Autorin die Protagonistin als Ich-Erzählerin auftreten lässt, bekommt man als Leserin beste Einblicke in die Überlegungen zur Vorgehensweise in der Ermittlung. Allerdings ist man nicht so ganz nah dran, Maria Kallio ist schon eher distanziert und sachlich.

Klassisch und modern

Beinahe wie in einem klassischen Who-dunnit ermittelt Kallio in einem abgeschlossenen Kreis von Verdächtigen – auch wenn sich im Laufe ihrer Arbeit zeigt, dass Jukka Peltonen nicht nur jede Menge Affären hatte, sondern auch sonst so einiges am Laufen …

Ganz mein Fall

Die Charakterisierungen finde ich noch ein bisschen schwach, aber mir jedenfalls haben die Spannung, der Aufbau des Falles und der besondere Stil mit einer nicht gewöhnlichen Ermittlerin sehr gut gefallen. Ich will unbedingt noch weitere Fälle aus dieser Serie lesen – und da gibt es ja einige!

Leena Lehtolainen. Alle singen im Chor. Hamburg, Rowohlt 2009. | Ensimmäinen murhani. Helsinki 1993. Übersetzung Gabriele Schrey-Vasara (Maria Kallio 1)

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