Finnland, Krimi

Leena Lehtolainen. Die Todesspirale – Maria Kallio 5 (1997)

Kommissarin Maria Kallio muss in einem Mordfall unter Eiskunstläufern ermitteln.

Kurz vor ihrem Mutterschaftsurlaub muss Maria Kallio noch einen Mord aufklären, der ihr nahegeht. Denn erst vor Kurzem hatte sie selbst die junge Eiskunstläuferin in einer Show bewundert, zu der ihr Chef Taskinen sie mitgenommen hatte. Dessen Tochter Silje trainiert bei denselben Trainern wie die Paarläuferin Noora und ihr Partner Janne. Als dann Noora tot aufgefunden wird, brutal erschlagen mit ihren eigenen Schlittschuhen, vertraut Taskinen den Fall Maria Kallio an.

Verdächtige Eislauf-Aficionados

Sie findet über ihre eigene Begeisterung für den Sport Zugang zu den beiden Trainern Elena und Rami sowie zu Nooras Trainingskollegen Silje und Janne. Besonders der Ex-Partner benimmt sich teilweise sehr verdächtig, aber auch die Russin Elena und ihr finnischer Mann, Besitzer eines Fitness-Studios, scheinen etwas zu verbergen. Die Vereins-Chefin Ulrike Weissenberger kann niemand wirklich leiden, aber auch sie spielt ihre Rolle im Machtgefüge des Leistungssports.

Der Familien-Stalker

Erster Verdächtiger für den Mord an Noora ist allerdings ein Stalker, der Nooras Mutter und ihre Familie schon seit Längerem bedroht. Für kurze Zeit hatte die Mutter die Familie verlassen und war zu dem Mann gezogen. Als sie ihn verließ, begann er, die ganze Familie zu verfolgen und zu bedrohen. Vor Gericht hatte er keinen echten Dämpfer bekommen, was die Familie der Justiz und damit auch der Polizei immer noch übelnimmt.

Karrieresprung

Die Ermittlung macht Maria zu schaffen, dazu die Schwangerschaft und die Intrigen unter den Kollegen, denn Taskinen soll befördert werden. Damit wird sein Posten frei, für den Maria und ihr besonders ätzender Kollege Pertta Kandidaten sind. Der nutzt jede Gelegenheit, Maria schlecht dastehen zu lassen. Und sie bezweifelt auch irgendwie, dass man den Posten einer Frau geben wird, die sich gerade in den einjährigen Mutterschutz verabschiedet.

Authentisch und finnisch

Der Eislaufzirkus bietet einen hervorragenden und ungewöhnlichen Rahmen für diesen Krimi. Dabei gelingen Autorin Lehtolainen wie immer authentische Figuren und gute Einblicke in das Milieu sowie Hintergründe und Zusammenhänge. Besonders nah ist uns Leserinnen natürlich Kommissarin Maria Kallio, die als Ich-Erzählerin besonders unmittelbar rüberkommt und immer wieder auch Zweifel und Überlegungen mit uns teilt, aber ohne dass das jemals die Krimihandlung ausbremsen würde.

Leena Lehtolainen. Die Todesspirale. Hamburg, Rowohlt 2004. | Kuolemanspiraali. Helsinki, Tammi 1997. Übersetzung Gabriele Schrey-Vasara (Maria Kallio 5)

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