Der Mord an einer Journalistin führt Kommissarin Maria Kallio in ein eher dunkles Kapitel der finnischen Geschichte.
Der Besitzer eines kleinen Verlages meldet seine Frau vermisst, kurz darauf finden Elchjäger ihre Leiche nahe Espoo in einem See. Schnell stellt sich heraus, dass die Journalistin Annukka Hackman erschossen wurde, aber nicht von den Jägern. Sie wurde ermordet. Aktuell arbeitete Annukka an einer Biografie über einen bekannten finnischen Ralleyfahrer, die bald im Verlag ihres Mannes erscheinen soll. Sasha Smeds hatte zunächst mit der Journalistin zusammengearbeitet, aber seine Zustimmung vor Kurzem zurückgezogen.
Motive?
Maria Kallio ist froh, endlich mal wieder ermitteln zu können, statt nur von einer Sitzung zur nächsten zu eilen. Die Verwicklung des prominenten Rennfahrers ist auf jeden Fall ein guter Grund. Das Manuskript der Biografie gibt allerdings nichts her, der Text ist harmlos, aufsehenerregende Enthüllungen sind nicht zu entdecken. Doch warum wollte Smeds das Buch nicht mehr unterstützen? Oder geht es um etwas ganz anderes? Annukka Hackman wurde von einem Stalker belästigt, ein Ex-Freund, der sich mit ihrer Entscheidung für den Verleger nicht abfinden konnte. Hat er sie erschossen? War ihr Ehemann eifersüchtig? Oder gar die Stieftochter?
Neue Kollegin
Maria Kallios neue Ermittlerin Ursula stürzt sich begeistert auf den Promi, aber ohne Kallio geht es dann doch nicht. Und als sich herausstellt, dass der Stalker niemand anderes ist, als der hauseigene Pathologe, rückt der Mord etwas zu nah an die Kollegen heran … Und Ursula sorgt auch sonst für einige Aufregung im Team.
Schicksalhafte Geschichte
Wieder ein extrem spannender Fall mit Kommissarin Maria Kallio, in dem die finnische Geschichte bemüht wird. Denn der Hof, auf dem die Familie Smeds lebt, liegt in einem Gebiet, dass eine Zeitlang an Russland verpachtet war. Die Familie musste den Hof verlassen, konnte aber immerhin später zurückkehren. Doch ganz so einfach war es damals natürlich nicht und die Auswirkungen bekommt heute noch die Journalistin zu spüren. Und wir Leserinnen als tollen Krimi, der es mal wieder schafft, mit den dargestellten Schicksalen unter die Haut zu gehen.
Leena Lehtolainen. Im schwarzen See. Hamburg, Kindler 2006. | Veren Vimma. Helsinki, Tammi 2003. Übersetzung Gabriele Schrey-Vasara (Maria Kallio 9)
