Fanatische Verschwörungstheoretiker legen das idyllische Bad Wildbad lahm. Dann werden drei tote Schafe gefunden – und ein toter Mensch. Und irgendwie muss das alles zusammenhängen …
Justin Schmälzle, Kommissar im beschaulichen Bad Wildbad im Schwarzwald, steht ein gefürchteter Besuch ins Haus: seine leibliche Mutter aus Haiti, die er bisher nicht kennengelernt hat. Dazu kommt dann die Unruhe im Städtchen: Des nachts wecken immer wieder irgendwelche Menschen mit lauten Megafon-Durchsagen die braven Bürger und Bürgerinnen des Städtchens. Die „Schlafschafe“ sollen aufwachen. Und sobald alle wach sind und die Polizei zum Ort der Ansagen kommt, sind die Nervensägen verschwunden.
Verschwörer-Versammlung
Zu einer Demonstration im Kurpark treffen dann noch weitere Verschwörungsspezialisten ein, von Reichsbürgern bis Coronaleugnern sind alle Couleurs vertreten. Am lautesten ist allerdings eine lokale Gruppe, die aus der Staatsverschuldung eine Verschwörung konstruiert hat. Mit dieser Gruppe scheint auch der Tote zu tun gehabt zu haben, der eines Morgens im Kurpark entdeckt wird. Während Justin Schmälzle und sein kleines Team – samt Putzfee – in gemütlichem Kleinstadtgang ermitteln, sorgt seine Mutter für zusätzliche Aufregung, denn sie gehört nicht zu denen, die schweigen und wegsehen.
Nicht mein Fall
Krimi in sehr ruhiger Gangart, in dem alle Nebensächlichkeiten gewaltig ausgewalzt werden, während Ereignisse, die Spannung hätten bringen können, gerne nur indirekt berichtet werden. Für mich war dieser Krimi jedenfalls nichts, die Banalitäten brachten nicht mal Atmosphäre oder Charakter rüber. Die paar netten Spitzen gegen die Verschwörer konnten es leider nicht rausreißen.
Linda Graze. Schwarzwälder Verschwörung. Hamburg: Rowohlt 2022. (Justin Schmälzle 3)
