Auf der Elbinsel Kaltehofe wird die Leiche einer jungen Frau entdeckt, ihr Gesicht wurde brutal zerstört.
Ein Fotograf auf der Suche in Lost Places entdeckt in einem stillgelegten Wasserwerk eine Leiche. Das Gesicht der jungen Frau wurde nach ihrem Tod auch noch zerschlagen – was irgendeinen verqueren Sinn macht, wenn man bedenkt, dass die Tote eine erfolgreiche Mode-Bloggerin war. Als Bella konnte sie seit einem Jahr von ihrem Blog und ihren Posts auf Instagram etc. gut leben. Deshalb gerät auch schnell ihre größte Hamburger Konkurrentin, Samy D., in den Fokus der Ermittler. Deren Freund, der Arzt Dave Abrath, pusht das Geschäft um den schönen Schein.
Männer …
Hauptkommissarin Dorothee Anders hat gerade aber auch privat so einiges auf dem Plan: Ihr rebellischer Sohn Constantin möchte auf einmal zu seinem Vater ziehen und ihr Freund Michael hat sich zwar mittlerweile von seiner Frau getrennt, doch eine neue, junge Referendarin scheint ihn etwas zu sehr zu faszinieren. Aber da kommt die Arbeit als Ablenkung gerade recht. Es scheint nämlich auch noch ein anderer Mann auf der Jagd nach Frauen zu sein – das bekommen wir Leserinnen leider auch brühwarm berichtet. Und auf diese Szenen hätten wir locker verzichten können …
Incels und so
Jedenfalls führt dann eine Spur in die Online-Community der Incels, wo es schon nicht zimperlich zugeht. Was, wenn einer der Hater ernst gemacht hat? Aber wer? Ein möglicher Täter wird uns Lesern früh präsentiert, aber kann er es wirklich gewesen sein? Jedenfalls wird Doro auch beruflich ziemlich gefordert und gerät an ihre Grenzen.
Professionell
Die Ermittlerfiguren bleiben noch ein wenig blass. Doch abgesehen von den unappetitlichen Einblicken in eine kranke Männerseele ein sehr spannender und professioneller Krimi.
Linn Greve. Tod auf der Elbinsel. München, Penguin 2024. (Dorothee Anders 2)
