Humor, Italien, Krimi

Mario Giordano. Tante Poldi und die schwarze Madonna – 4 (2019)

Tante Poldi gerät unter Verdacht: Bei einem Exorzismus hat eine Unbekannte mit Poldis Stimme behauptet, dass sie die Poldi sei – und kurz danach ist die Nonne tot, die ebenfalls dabei war. Einen solchen Verdacht kann niemand auf sich sitzen lassen und so macht sich Tante Poldi auf ihre unnachahmliche Art daran zu ermitteln.

Als die junge Nonne von einem Dach des Vatikans stürzt, ist schnell klar, dass sie dies nicht freiwillig gemacht hat. Die Unbekannte, die während des Exorzismus behauptet hatte, Tante Poldi zu sein, scheint ihre Hände im Spiel gehabt zu haben. Weswegen ein Polizist und ein Geistlicher aus dem Vatikan bei Tante Poldi vor der Tür stehen. Zwar ist schnell klar, dass sie es nicht gewesen sein kann, doch ihre Neugierde ist geweckt: Wer ist die Unbekannte? Warum hat sie die Nonne ermordet? Und was hat eine schwarze Madonna mit der Sache zu tun?

Ermittlungen

Zur Aufklärung des Falles begibt sich Tante Poldi nach Rom in den Vatikan, als Nonne verkleidet schleicht sie sich ein – und bringt den Papst zu Fall. Was ihr dann den beinahe offiziellen Auftrag zu Ermittlungen einbringt. Dass der Fall etliche Wendungen, Umwege und Schleichwege bereithält, ist bei einem Tante-Poldi-Fall wohl ganz normal. Dazu kommt allerdings, dass alles nicht unbedingt chronologisch erzählt wird, denn ein großer Teil des Falles ist bereits Vergangenheit, als Tante Poldi beginnt, ihrem heimgekehrten Neffen davon zu berichten. Also gibt es eine Ebene der Unterhaltung zwischen den beiden, und die des Falles, den der Neffe dann zu Papier bringt. Plus seine eigenen Gedanken und sein eigener Roman und die Fortsetzung des Falles, an der er ebenfalls zeitweise beteiligt ist …

Lustig und chaotisch

Ist die Story schon recht turbulent und fantasievoll, sind es die Figuren und der (erfrischende) Erzählstil nicht minder. Tante Poldi ist eine handfeste Bayerin, 60, laut und schrill, mit einer Vorliebe für Alkohol und „Dings“ und mit einer Menge Geheimnisse, die scheinbar in jedem Band ans Tageslicht gezerrt werden, um für unerwartete Wendungen zu sorgen. Dazu lässt Autor Giordano seine Poldi bayerisch reden … Das alles ergibt eine lustige, chaotische Story, wer Lust auf ein bisschen Slapstick hat, kann sich amüsieren lassen. Echte Krimifans allerdings werden bei „Tante Poldi“ vergeblich nach der Logik des Falles suchen, Miträtseln ist aussichtslos, das Chaos regiert. Aber das immerhin bayerisch charmant.

Mario Giordano. Tante Poldi und die schwarze Madonna. Köln: Bastei Lübbe, 2019. (Tante Poldi 4)

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar via NetGalleyDE.

In dieser Serie bisher erschienen

Mario Giordano. Tante Poldi und die sizilianischen Löwen. Köln: Bastei Lübbe, 2015. (Tante Poldi 1)
Mario Giordano. Tante Poldi und die Früchte des Herrn. Köln: Bastei Lübbe, 2016. (Tante Poldi 2)
Mario Giordano. Tante Poldi und der schöne Antonio. Köln: Bastei Lübbe, 2018. (Tante Poldi 3)
Mario Giordano. Tante Poldi und die schwarze Madonna. Köln: Bastei Lübbe, 2019. (Tante Poldi 4)

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