Frankreich, Krimi

Philippe Georget. Dreimal schwarzer Kater – Inspecteur Sebag 1 (2014)

Rätselhafte Vermisstenfälle in Serie im hochsommerlichen Perpignan – eine schweißtreibende Angelegenheit.

Eigentlich ist die Polizeistation von Perpignan auf sommerliche Hitzelethargie eingestellt. Da kommt ein vermisster Taxifahrer eher ungelegen, doch natürlich geht man der Sache nach. Inspecteur Gilles Sebag und sein Kollege sprechen mit der Ehefrau, allerdings sagt diese auch, dass ihr Mann gelegentlich andere Frauen habe – also genießt er vielleicht auch einfach nur ein ausgedehntes Schäferstündchen? Als dann allerdings sein Taxi verlassen aufgefunden wird, glaubt das niemand mehr wirklich.

Ausländerin vermisst

Dann kommt ein weiterer Vermisstenfall auf den Tisch: Die Eltern einer jungen Holländerin melden ihre Tochter vermisst, die in der Gegend verschwunden ist. Die Studentin der Kunstgeschichte hatte ein Malerehepaar sowie Museen und Gallerien besucht, doch das Paar hat sie dann hinausgeworfen. Gilles und seine Kollegen finden heraus, dass sie zusammen mit dem vermissten Taxifahrer gesehen wurde. Doch dass sie sich gemeinsam abgesetzt haben, wird durch das gefundene Fahrzeug widerlegt. Und dann bekommt Gilles auf einmal persönliche Nachrichten des Entführers, die die Ermittlungen zu einem Duell machen, dessen Regeln der Unbekannte bestimmt …

Der Pariser

Erschwert werden die Ermittlungen nicht nur durch die lähmende Hitze, sondern auch durch einen ehrgeizigen Karrieristen, den Paris geschickt hat, weil eine Ausländerin betroffen ist. Gilles scheint ganz besonders dessen Dominanzgebahren herauszufordern, sodass dieser am liebsten alles hinwerfen würde. Auch weil er gerade herausfindet, dass seine Frau Claire eine Affäre hat (oder hatte?), weil seine Kinder ohne Eltern in Urlaub fahren, weil er gerade alleine zu Hause ist – und weil dieser Pariser ihm dann auch noch nachweisen kann, dass Gilles sich mit seiner Hypothese zur Tat gründlich irrt.

Lese-Urlaub im Roussillon

Die sommerliche Hitze im Roussillon kann man in diesem Krimi beinahe hautnah miterleben, da scheint es ganz normal, dass auch die Spannung etwas ausgebremst wird. Die kommt auf eine subtilere Art ins Spiel, sodass man das Buch trotzdem nur sehr ungern aus der Hand legt. Eine Portion französisches Savoir-vivre in südfranzösischem Sommer und mit Krimispannung. Urlaubsfeeling pur!

Philippe Georget. L’été tous le chats s’ennuient. Paris: Éditions SIGAL, 2009. | Dreimal schwarzer Kater. Berlin: Ullstein, 2014. (Inspecteur Sebag 1)

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