Frankreich, Krimi

Pierre Martin. Madame le Commissaire und die Villa der Frauen – 9 (2022)

Madame le Commissaire Isabelle Bonnet hat aus der geerbten Villa ein Erholungsheim für Mütter und Kinder eines Pariser Frauenhauses gemacht – und jetzt verschwindet eine Mutter mit ihrem kleinen Sohn spurlos …

Mit dem Sonderstatus ihres kleinen Kommissariats in Fragolin im Hinterland der Provence ist Madame le Commissaire eigentlich sehr zufrieden. Ihre Fälle kann sie sich in der Regel selber aussuchen. Doch dieses Mal ist ganz klar, dass sie ermitteln muss, sie fühlt sich schuldig, weil sie schließlich die Frauen hierhergebracht hat. Als die Leiterin des Hauses eine der Mütter, Manon, vermisst meldet, macht Isabelle sich sofort auf die Suche.

Verdächtiger Nummer 1

Im Verdacht hat sie natürlich sofort den Mann, vor dem Manon in das Frauenhaus geflohen ist, vermutlich der Vater ihres dreijährigen Sohnes Noa. Allerdings hat Manon den Namen dieses Vaters nie erwähnt. Doch es stellt sich heraus, dass Manon ursprünglich aus Marseille stammte und erst vor zwei Jahren nach Paris kam. Womit der gewalttätige Vater vermutlich ganz in der Nähe ist …

Drama

Madame le Commissaire besucht also die bigotten Eltern Manons und auch den arbeitslosen Bruder Roland. Und sie findet eine Spur – was ihr aber ausnahmsweise gar nicht gut bekommt. Gut, dass sie noch ihren exzentrischen Assistenten Apollinaire hat, der nicht nur brav die Anweisungen der Chefin ausführt.

Leider lässt ihr dieses Mal der Fall nur wenig Ruhe und Zeit, die angenehmen Seiten ihres Wohnortes zu genießen, sodass diese auch für uns Leser ein wenig zu kurz kommen. Schade.

Spannender Ausflug in die Provence

Ansonsten ist der Fall wieder eine gelungene Mischung aus Spannung und südfranzösischer Lebensart, leider auch wieder eine Mischung aus Dialogen und nervender indirekter Rede. Und dass am Ende Madame le Commissaire den Täter kennt, Apollinaire geheimnisvolle Aufträge erteilt und nur der Leser auf plumpe Weise dumm gehalten wird, das hat mich in dieser Serie schon ein paar Mal geärgert – abgehalten hat es mich nicht. Dafür lockt die Provence immer wieder zu sehr! Und einen ansonsten spannend und unterhaltsam erzählten Krimi gibt es ja auch.

Pierre Martin. Madame le Commissaire und die Villa der Frauen. München: Droemer Knaur. (Madame le Commissaire 9)

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar via NetGalleyDE!

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