Während des renommierten Jazzfestivals in Voss bricht die bekannte Saxophinistin Marta Tverberg tot zusammen – Mord auf der Bühne.
Journalistin Agnes Tveit arbeitet gerade an einer Biografie von Tverberg und ist so natürlich vor Ort, als diese während des Eröffnungskonzertes auf einmal zusammenbricht. Ausgerechnet bei der Uraufführung eines von Tverberg selbst komponierten Stücks speziell für dieses Festival. Agnes hat im Vorfeld viele Stunden mit Tverberg gesprochen, um Material für das Buch zu sammeln, sie weiß daher, wie wichtig ihr gerade diese Komposition – und dieser Auftritt – war. In einer kurzen Pause hatte Tverberg gerade noch eine improvisierte, flammende Rede gegen Sexismus und Jugendwahn in der Jazzszene gehalten …
Mord?
Ein junger Arzt aus dem Publikum eilt ihr zu Hilfe – und dann wird ausgerechnet dieser junge Mann als Erster tot aus der Halle getragen. Agnes wittert einen Giftmord, womit sie gar nicht so falsch liegt, wie sich zeigen wird. Und natürlich lässt sie ihrer journalistischen Neugier freien Lauf, sie muss ja auch noch entscheiden, ob sie das Buchprojekt trotzdem zu Ende bringen will. Agnes‘ Mann scheint nicht sehr erschüttert und auch die Stieftochter bleibt zurückhaltend. War das Verhältnis nicht gut? Dabei stand die Tochter mit auf der Bühne, sie gehört zu Tverbergs Band.
Verdächtige
Die anderen beiden Bandmitglieder, zwei Brüder, scheinen auch besondere Bande zu Tverberg zu haben. Der eine wohnt in einer riesigen Wohnung, die Tverberg gehört, außerdem war er mit dem gerade verstorbenen Arzt verheiratet. Den anderen Bruder plagen Neid und Alkoholprobleme. Doch Agnes ist vor allem begeistert, dass sie endlich eine Chance bei ihrem Jugendschwarm bekommt, der kürzlich die Leitung des Jazzfestivals übernommen hat. Der vorherige Leiter war einige Monate zuvor überraschend verstorben.
Beste Feierabendlektüre
Auf ihre eigene neugierige und nicht immer sehr zielgerichtete Art bekommt Agnes so einiges heraus, was ihre Sicht auf Tverberg und auf das heimatliche Voss ganz schön durcheinanderbringen … Ein unterhaltsamer Krimi mit sympathischer Protagonistin aus der norwegischen Provinz. Beste Feierabendlektüre also mit einem kleinen Blick über den eigenen Tellerrand.
Randi Fuglehaug. Todesschlag. Frankfurt, Fischer 2023. | Tunedöd. Oslo, Kagge Forlag 2021. (Agnes Tveit 2)
