Deutschland, KrimiLiebe

Simone Buchholz. Blaue Nacht – Chas Riley 6 (2016)

Staatsanwältin Chastity Riley ist kaltgestellt, als Opferbeauftragte soll sie sich um diejenigen kümmern, über die niemand etwas weiß und die auch niemanden interessieren. Doch Chas bringt ihr aktuelles Opfer zum Reden – und ist schnell wieder mittendrin in einer sehr miesen Geschichte.

Der schlimm zusammengeschlagene Mann nennt sich Joe, Chas mag seinen österreichischen Singsang und schafft es mit Alkohol und Zigaretten ihn zum Reden zu bringen. Jedenfalls zum Teil, denn so ganz durchschaut die Staatsanwältin nicht, worum es eigentlich geht. Um Drogen? Wer? Woher oder wohin? Als Joe mit einem Namen rausrückt, fährt Chas zu dem Drogenermittler nach Leipzig und lernt – sehr anschaulich – mehr über eine neue Droge, als sie je wissen wollte.

Problemlösungen

Allerdings glaubt niemand daran, dass die drei kleinen Ganoven, die Joe verprügelt hatten, ein wirklich großes Ding drehen können. Das ist eher die Größenordnung des Albaners, der schon lange unangefochten die Unterwelt Hamburgs beherrscht. Und dem Chas‘ väterlicher Freund, der pensionierte Kommissar Faller, jetzt scheinbar erneut den Kampf angesagt hat. Was natürlich weder Chas noch ihren Freunden gefällt. Als Chas auf die Idee kommt, Faller mit zu Joe zu nehmen, brüten die beiden eine ganz besondere Lösung für alle Probleme aus …

Krimileckerbissen

Wie immer trieft auch dieser Krimi von Simone Buchholz von Melancholie und Alkohol, ist aber mit einer so fantastischen, kreativen Sprache erzählt, dass man ihn schon allein deswegen feiern muss. Chas‘ sensible und schnodderige Art ist so wohltuend anders als all die eifrigen oder kaputten Ermittlertypen, die sonst die Krimiwelt bevölkern. Diese Serie von Simone Buchholz ist voller kleiner, feiner Krimileckerbissen!

Simone Buchholz. Blaue Nacht. Berlin: Suhrkamp, 2016. (Chas Riley 6)

Mehr zur Autorin und ihrer Krimiserie auf der Autor:innen-Seite Simone Buchholz.

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