Frankreich, Krimi

Suzanne Crayon. Mord Elsässer Art – Rapp 1 (2019)

In einem Dorf im Elsass wird Bürgermeister Leroux ermordet – von Einbrechern, weiß der ermittelnde Kommissar schnell, schließlich war Leroux‘ Büro durchwühlt. Ex-Kommissar Jean Paul Rapp, seit Kurzem in Pension, ist sich sicher, dass sein Nachfolger einige Spuren nicht wirklich verfolgt hat …

Jean Paul Rapp, wohnhaft in einem kleinen Ort der Elsässer Weinstraße, kann seine Freiheit als Rentner noch nicht so richtig genießen, mit Anfang 60 fühlt er sich dafür noch viel zu jung. Und die zahlreichen Spaziergänge mit Hund Balzac füllen den Tag auch nicht richtig aus. Als er vom Mord am Bürgermeister des Nachbarortes erfährt, hört sich Rapp um, spricht mit vielen Leuten, geht dem Dorfklatsch nach – und findet dabei vieles heraus, was sein Nachfolger im Kommissariat in Colmar nicht weiß und auch gar nicht wissen will.

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Quasi nebenbei knüpft Rapp auch noch zarte Bande zur Deutschen Sylvie Printemps, die gerade in eines der alten Fachwerkhäuser gezogen ist. Sein Versuch, sie zu bekochen, scheitert natürlich, mit feinem Humor erzählt, aber Sylvie ist nicht empfindlich und an Mord ist sie durchaus auch interessiert. Die Leserin weiß, wo das hinführen wird. (Und Band 2, Geheimnisse Elsässer Art, ist ja auch soeben erschienen.)

Rentner-Krimi

Der dünne Band bietet einen beschaulichen Rentner-Krimi, in dem auch viel von den kulinarischen Spezialitäten der Region und vor allem vom Wein und Weinanbau die Rede ist. Betulich schildert er jeden Spaziergang Rapps mit seinem Hund, auch wenn auf diesem gar nichts passiert – außer Landschaft oder Nachbarn. Für so viel Ruhe sind jedenfalls für mich dann die Figuren nicht interessant genug und die Landschaft nicht atmosphärisch genug. Und der Fall für erfahrene Krimileser:innen kein bisschen spannend. Doch wer mit Rentner Rapp gemütlich im Elsass spazieren gehen möchte, der ist hier richtig.

Suzanne Crayon. Mord Elsässer Art. Köln: emons, 2019. (Jean Paul Rapp 1)

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