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Nicola Förg. Gottesfurcht – Weinzirl 4 (2005)

Kommissar Gerhard Weinzirl tritt seine neue Stelle in Weilheim früher an als geplant: Kurz vor Weihnachten wird ein Toter im Wald gefunden. Johann Draxl war allseits beliebt und alles sieht nach Herzinfarkt aus. Trotzdem haben Weinzirl und sein Kollege Baier kein gutes Gefühl bei diesem Todesfall.

Als Weinzirl sich kurz vor Weihnachten auf den Weg zu seinem neuen Wohn- und Arbeitsort macht, wartet immerhin schon eine Wohnung auf ihn. Doch die bekommt er vorerst nicht zu sehen, weil Esoterik-Schamanin Kassandra im Wald eine Leiche findet. Der tote Draxl sitzt in „bequem“ in einem hohlen Baum, sogar die Augen hat ihm jemand geschlossen. Es muss also jemand bei ihm gewesen sein – doch warum hat der den Todesfall nicht gleich gemeldet?

Blicke zurück

Über die Weihnachtsfeiertage ruht der Fall natürlich, Weinzirl geht Skilaufen und lernt Baiers Gattin kennen – Förgs warmherziger Humor zeigt sich in vielen Details. Als die neuen Kollegen erfahren, dass Draxl wirklich an einem Herzinfarkt gestorben ist, legen sie den Fall schon beinahe zu den Akten. Aber dann gibt es einen weiteren Toten, dieser ganz offensichtlich ermordet. Und er und Draxl kannten sich scheinbar. Doch worum geht es hier? Um gefälschte Schnitzereien? Oder um eine Geschichte aus der Vergangenheit? Leser und Leserin dürfen Blicke in die Jugendzeit der Opfer werfen und sind so den Kommissaren ein wenig voraus – aber nie zu viel.

Oberbayerische Idylle – jedenfalls beinahe

Ein spannender Krimi mit einem vielschichtigen Fall, der nach und nach aufgedröselt wird, natürlich nicht ohne diverse überraschende Ereignisse und einen dramatischen Showdown. Ein sehr bayerischer Krimi, in dem auch viel gegrantelt wird, aber das sehr herzlich. Und Weinzirls Privatleben … joa mei. Viel Klischee dann doch, aber irgendwie sehr sympathisch in dieser bayerischen Idylle. Weinzirl schafft es zwar nicht ganz an Irmi Mangold heran, aber viel fehlt nicht. Auch diese Serie von Nicola Förg kann man guten Gewissens empfehlen!

Nicola Förg. Gottesfurcht. Köln: emons, 2005. (Gerhard Weinzirl 4)

Mehr zur Autorin und ihren Krimis auf der Autor:innen-Seite Nicola Förg.

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