Ein erfolgloser Schauspieler wird tot im Keller eines verlassenen Hauses gefunden, zwei Finger wurden ihm abgetrennt. Das sieht nach Erpressung aus.
Eine junge Fotografin auf der Suche nach Lost Places entdeckt auf einem ihrer Fotos eine Hand, die aus einem Kellerfenster ragt. Vor Ort hatte sie das nicht bemerkt, doch beim altmodischen Entwickeln der Fotos fällt es ihr auf und sie benachrichtigt die Polizei. Eira Sjödin und ihr Kollege August fahren zu dem alten Haus, das schon lange verlassen im Wald liegt. Und sie finden einen Toten im Keller – den Schauspieler Hans Runne, der vor Kurzem von seiner Ex-Frau und seiner Tochter vermisst gemeldet wurde. Der Mann war im Keller eingeschlossen worden und ihm fehlen zwei Finger.
Bei der Ermittlertruppe
Die schrecklichen Bilder aus dem Keller und die Vorstellungen, was der Mann dort wohl erlitten haben mag, machen Eira Sjödin zu schaffen. Immerhin darf sie wieder die Kommissare unterstützen und sich an der Aufklärung des Falles beteiligen. Dafür sorgt ihr „Idol“ Georg Georgsson, genannt GG. Der scheint allerdings gerade auch private Probleme zu haben und benimmt sich merkwürdig, taucht irgendwann sogar ganz ab. Eira hat gerade ihrer dementen Mutter beim Umzug in ein Heim geholfen und kann sich wieder mehr auf die Arbeit konzentrieren.
Parallelen
Zwar ermittelt Eira als Teil eines großen Teams, doch sie ist es, der auffällt, dass vor nicht allzu langer Zeit ein anderer Mann, weiter im Norden in Malmberget, ebenfalls in einen Keller gesperrt wurde. Er wurde allerdings rechtzeitig gefunden. Für Eira ist die Parallele so offensichtlich, dass sie gen Norden fährt, um mit dem Mann zu reden. Ein paar Männer hätten ihn vor einem Hotel von hinten überfallen, er habe nichts gesehen und es gebe keinerlei Motiv – das bringt Eira erst einmal nicht weiter. Doch so schnell gibt sie natürlich nicht auf.
Spannung aus dem Norden Schwedens
Und schließlich verschwindet ein weiterer Mann, dieses Mal aus Eiras persönlichem Umfeld, und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.
In Schweden auf der Bestsellerliste, verdient, wie ich finde. Die Atmosphäre ist wunderbar nordschwedisch, die Ermittler bleiben zwar vom Charakter her etwas schwach gezeichnet, wirken aber trotzdem wie Menschen und nicht wie wandelnde Klischees. Dafür punktet der Krimi mit viel Spannung!
Tove Alsterdal. Erdschwarz. Hamburg, Rowohlt 2022. | Slukhål. Stockholm, Lind & Co, 2021. Übersetzung Hannah Granz (Eira Sjödin 2)
