Krimi, Schweden

Voosen/Danielsson. Die Spur der Luchse – Nyström/Forss 10 (2022)

Um die Abholzung eines Waldes und vier verschwundene Jugendliche geht es im aktuellen Fall der schwedischen Kommissarinnen Ingrid Nyström und Stina Forss.

Kommissarin Nyström ist von ihrem Chef dazu verdonnert worden, als Teil einer überregionalen Gruppe mit Waldbesetzern zu verhandeln. Sie protestieren gegen die geplante Abholzung eines großen Waldbereiches, der Fall wird gerade vor Gericht verhandelt und das Urteil steht bevor. Da jedermann vermutet, dass nicht zugunsten des Waldes, sondern der Wirtschaft entschieden wird, werden gewalttätige Ausschreitungen befürchtet. Doch bevor es so weit ist, möchte Nyström noch mit einer kleinen Gruppe von Gegnern sprechen, die sich abseits des Camps eingerichtet haben. Sie nennen sich „Luchse“ und gelten als besonders gewaltbereit. Doch als Nyström den Platz an einer alten Kultstätte überqueren will, stürzt sie in eine Grube.

Forss übernimmt

Sie findet sich im Krankenhaus wieder. Und zu allem Überfluss eröffnet ihr Chef ihr, dass ihr Unfall zu einem politischen Fall aufgebauscht werden soll. Da nicht Nyström selber die Ermittlungen vornehmen soll, erreicht sie immerhin, dass die ehemalige Kollegin Stina Forss, die jetzt bei einer überregionalen Einheit in Stockholm arbeitet, diesen „Fall“ übernehmen soll. Forss ist nicht begeistert, hat aber keine Wahl. Immerhin sind die beiden Kommissarinnen sich einig, dass die Grube kein versuchter Anschlag der „Luchse“ war.

Im Wald verschwunden

Viel dringender wird dann aber etwas ganz anderes: Eine Lehrerin eines nahen Internats meldet vier Schüler und einen Lehrer vermisst, mit denen sie in demselben Wald auf einer Exkursion war. Es sollte in Zelten übernachtet werden und am nächsten Morgen waren alle verschwunden. Die Schülerinnen und Schüler gehörten einer besonderen Lerngruppe an, alle hatten Schwierigkeiten mit dem normalen Schulalltag oder gravierende persönliche Probleme. Eine der verschwundenen Schülerinnen ist auch noch die Tochter eines bekannten rechten Politikers, was den Fall zusätzlich brisant macht. Dass Nyström sich dabei nicht auf ihre Krankschreibung beruft, sondern sich mit Medikamenten halbwegs fit macht, versteht sich von selbst.

Dann bedroht auch noch ein Waldbrand das Gebiet, in dem mit einem Großaufgebot nach den Jugendlichen gesucht wird, und Stina Forss stößt auf eine der Schülerinnen, die aber zu verstört ist, um irgendwelche Informationen weiterzugeben.

Bestenliste

Die Luchse hinterlassen eigentlich nur eine schwache Spur im Wald und in diesem Fall, aber dafür gibt es jede Menge Spannung und Atmosphäre rund um den Runenstein mitten im düsteren Wald. Auch dieser Fall landet wieder ganz weit oben auf meiner persönlichen Bestenliste der Krimis!

Roman Voosen, Kerstin Signe Danielsson. Die Spur der Luchse. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2022. (Ingrid Nyström/Stina Forss 10)

Mehr zu den Autoren und ihrer Krimiserie auf der Autorenseite Danielsson und Voosen.

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar via NetGalleyDE!

Und was meinst du dazu?