Deutschland, Krimi

Dennis Jürgensen. Taubenschlag – Teit/Lehmann 2 (2023)

Der zweite Fall für Lykke Teit und Rudi Lehmann befasst sich mit der deutsch-deutschen Vergangenheit.

Lykke Teit wird aus Kopenhagen erneut nach Deutschland beordert, um die länderübergreifende Zusammenarbeit der Polizei zu fördern – auch wenn dieses Mal Dänemark in den Fällen gar keine Rolle spielt. Der Krimi beginnt mit dem Fund dreier Leichen in einem alten Bunkersystem in Berlin – diese sollte man als Leser:in vorerst im Hinterkopf behalten, bis die Handlung sie wieder aufgreift. Aktuell gibt es einen Mord an einer alten Frau in Flensburg, der Rudi sehr merkwürdig vorkommt: Hat der Täter wirklich eine Schreibmaschine mitgebracht? Und was soll die tote Taube im Schoß der Ermordeten?

Serienmord?

Bevor die Ermittler hier viel ermitteln können, gibt es den nächsten Toten in Kiel. Erneut ein älterer Mensch, erneut eine tote Taube und Hinweise auf eine Schreibmaschine. Es muss also einen Zusammenhang geben. Während wir Leser:innen dem Täter zeitweise über die Schulter schauen dürfen – was zwar für Spannung sorgt, aber sicher nicht jedermanns Sache ist -, kommen Lykke und Rudi mit den Ermittlungen noch nicht wirklich voran. Immerhin können sie ihre Freundschaft vertiefen und Rudis Frau Beate miteinbeziehen.

Berlin

Ein Toter in Lübeck konfrontiert Rudi dann auch noch mit seiner eigenen düsteren Vergangenheit, Lykke durfte dies gleich zu Anfang des Krimis noch in Kopenhagen erleben. Die Wahrscheinlichkeit wurde dafür im Fall Rudis arg strapaziert. Und es wäre auch nicht wirklich nötig, der Fall wäre auch ohne diesen Twist spannend genug gewesen. Ein Besuch im Stasi-Archiv in Berlin bringt die beiden Ermittler dann mit ihrem Fall voran, in dem auch noch ein berühmter Geiger eine Rolle spielt …

Lesenswert

Wenn ich auch erst skeptisch war, wie ein dänischer Autor sich die deutsch-deutsche Geschichte für seinen Plot zunutze macht, ist daraus auf jeden Fall ein sehr spannender Krimi entstanden, der einen interessanten Blick auf unsere Vergangenheit wirft. Die dänische Beteiligung ist zwar arg konstruiert, aber darüber können wir locker hinwegsehen.

Von mir auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung!

Dennis Jürgensen. Taubenschlag. Köln, Kiepenheuer & Witsch 2023. | Bloddue. Kopenhagen, Politikens Forlag 2021. (Teit/Lehmann 2) Aus dem Dänischen von Ulrich Sonnenberg

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

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